BERLIN (dpa-AFX) - In der Krise der deutschen Lebensversicherung sieht der Branchenverband GDV Licht am Ende des Tunnels. Im laufenden Jahr dürften die Beitragseinnahmen der Lebensversicherer nur noch um 0,5 Prozent sinken, sagte der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Alexander Erdland, am Donnerstag in Berlin. Im abgelaufenen Jahr hatte die Branche noch einen Beitragsrückgang von 2,2 Prozent auf 90,7 Milliarden Euro verbucht. Im Schaden- und Unfallgeschäft legten die Beitragseinnahmen um 2,9 Prozent zu. Für 2017 hat Erdland eine Steigerung um 2,1 Prozent im Auge.

Insgesamt sammelten die deutschen Versicherer 2016 nach vorläufigen Berechnungen Beiträge von 194,2 Milliarden Euro ein, 0,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Neben dem Schaden- und Unfallgeschäft legte auch die private Krankenversicherung zu.

Die Geschäftsentwicklung sei "das Abbild einer Branche im Wandel", sagte Erdland. So entfiel im vergangenen Jahr 46 Prozent des Neugeschäfts auf Produkte mit abgespeckten Garantien, also ohne klassischen Garantiezins. 2015 habe der Anteil noch 37 Prozent betragen. Der Anteil klassischer Lebensversicherungen sei im Neugeschäft von 59 auf 49 Prozent gesunken. Die neuartigen Vertragstypen, auf die viele Versicherer inzwischen setzen, sollen weniger Kapital binden und den Kunden im Gegenzug die Chance auf eine höhere Rendite bieten./stw/jha/stb