Brüssel (awp/sda/reu) - Der US-Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson will die Bedenken der EU-Wettbewerbshüter gegen die 30 Mrd USD schwere Übernahme der Schweizer Biotechfirma Actelion ausräumen. Im Zuge dessen habe J&J Zugeständnisse angeboten, erklärte die EU-Kommission am Donnerstag.

Die Wettbewerbsbehörde hat ihre Frist für die Prüfung des Deals bis 12. Juni von zuvor 24. Mai verlängert, wie sie ohne weitere Details auf ihrer Homepage erklärte.

J&J will die Übernahme bis Mitte Jahr über die Bühne bringen. Die Actelion-Aktionäre haben der Übernahme bereits ihren Segen geben: Anfang April bahnten sie an der Generalversammlung den Weg für die Übernahme.

Sie genehmigten unter anderem die Abspaltung des Forschungs- und frühklinischen Produktkandidatengeschäfts von Actelion in die neugegründete Firma Idorsia. Deren Aktien werden den Actelion-Aktionären als Dividende verteilt, wobei die Kotierung am Tag des Vollzugs der Actelion-Übernahme stattfinden soll. Zudem boten die bisherigen Anteilseigner dem US-Konzern 92,6% des Aktienkapitals von Actelion zum Kauf an.

Bei der Transaktion handelt es sich um die grösste Pharma-Übernahme in Europa seit 13 Jahren. Die Pharmabranche sorgte in jüngster Zeit mit zahlreichen Milliarden-Deals für Schlagzeilen. Angetrieben vom Auslaufen vieler Patente sowie hohen Kosten für Forschung und Entwicklung schliessen sich immer mehr Firmen zusammen.

dm