Zürich (awp) - Die in finanziellen Schwierigkeiten steckende Accu Holding trennt sich für 300'000 CHF von der slowakischen Tochterfirma Nexis. Damit seien "alle wesentlichen operativen Aktiven" von Accu verkauft, teilt die Gesellschaft am Montag mit.

Käufer sei die Gesellschaft Fibers Investment, heisst es weiter. Diese werde von Ivo Bezloja kontrolliert, einem ehemaligen Geschäftspartner des früheren Accu-Chefs Marco Marchetti. Gegen letzteren läuft bekanntlich ein Untersuchungsverfahren wegen möglicher Vermögensdelikte, was laut der Gesellschaft der Auslöser für ihre grossen Probleme ist. Mit dem Verkauf werde auch ein Rechtsstreit zwischen Bezloja und Accu beigelegt, heisst es weiter.

Die Käuferin habe sich verpflichtet, der Nexis Gruppe dringend notwendige Liquidität zuzuführen, schreibt Accu. Anfang Dezember hatte die Gesellschaft über akute Liquiditätsprobleme bei Nexis berichtet. Wie in der damaligen Medienmitteilung bereits erwähnt, sei die Gesetzgebung betreffend Restrukturierung von Unternehmen in der Slowakei fundamental geändert worden, so die jetzige Mitteilung weiter. Es seien keine Forderungsverzichte mehr möglich; daraus resultiere, dass die Schulden der Nexis Gruppe den Unternehmenswert überstiegen.

Die Aktien der Accu Holding werden seit dem 3. Januar 2017 nicht mehr an der Schweizer Börse gehandelt. Die SIX Exchange Regulation habe festgestellt, dass die Accu Holding ihrer Verpflichtung nach Transparenz nicht mehr nachkommen kann, wurde der Schritt damals begründet.

Die Accu Holding befindet sich in provisorischer Nachlassstundung. Der Verkaufsvertrag wurde laut den Angaben vom Sachwalter wie auch dem Bezirksgericht Hochdorf genehmigt. Die Staatsanwaltschaft III Zürich habe zudem einer Herausgabe der entsprechenden Aktien ebenfalls zugestimmt.

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