Zürich (awp) - Die Adecco Group ist nach dem guten Start ins Jahr 2023 auch im zweiten Quartal gewachsen und hat weitere Marktanteile dazugewonnen. Demgegenüber sind die Ergebnisse des Personalvermittlers und -dienstleisters im Vergleich zum Vorjahr tiefer ausgefallen.

Der Umsatz der Gruppe wuchs um gerundet 1 Prozent auf knapp 6,0 Milliarden Euro, wie es am Donnerstag in einer Mitteilung hiess. Bereinigt um Wechselkurseffekte und um die unterschiedliche Anzahl Arbeitstage betrug das organische Wachstum 4 Prozent.

Damit hat sich das Wachstumstempo nicht wie von Analysten erwartet abgeschwächt. Im ersten Quartal hatte der Umsatz bereinigt um 3 Prozent zugelegt und im zweiten Quartal 2022 hatte das Plus 4 Prozent betragen. Analysten rechneten im Vorfeld der Zahlenpublikation im Durchschnitt mit einem organischen Wachstum von nur 1,7 Prozent.

Dauerstellenvermittlung unter Druck

Adecco habe in allen Regionen zulegen können und sei schneller als die Konkurrenz gewachsen, liess sich Konzernchef Denis Machuel in der Mitteilung zitieren. Mit der Marke Adecco erzielte die Gruppe ein organisches Wachstum von 5 Prozent, während die neu geschaffene Akkodis (-1%) und die Sparte LHH (unv.) auf dem Vorjahresniveau verharrten.

Besonders stark legte der Umsatz des Hauptgeschäfts unter der Marke Adecco in Asien-Pazifik (+10%), in Südeuropa (+9%) und in Deutschland, Österreich und der Schweiz (+8%) zu. Im grössten Markt Frankreich und in der Region Amerika wuchs das Geschäft leicht um jeweils 1 Prozent.

Nach Segmenten betrachtet legte die Gruppe bei den kleineren Einheiten Karriereplanungen (+102%) sowie Outsourcing und Beratungen (+8%) an Gewicht zu. Dagegen wuchs der Umsatz im grossen Segment Temporärarbeit (Flexible Placement) mit einem Prozent nur leicht, während die Stellenvermittlungen (Permanent Placement) gar einen Rückgang von 9 Prozent verbuchten.

Bruttomarge sinkt

Der Bruttogewinn der Gruppe ging im zweiten Quartal leicht um 1 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro zurück und die entsprechende Marge sank auf 20,7 Prozent. Adecco selbst hatte eine Bruttomarge auf dem Niveau des Startquartals (21,3%) erwartet. Für den Rückgang seien Veränderungen im Geschäftsmix verantwortlich, hiess es.

Das um Einmaleffekte bereinigte operative Ergebnis auf Stufe EBITA sank deutlich um rund 11 Prozent auf 184 Millionen Euro. Damit wurden die Vorgaben der Analysten leicht verfehlt. Der Quartalsgewinn belief sich auf 62 Millionen nach 77 Millionen Euro vor Jahresfrist.

Adecco rechnet mit Blick nach vorne mit einem weiterhin guten Geschäftsverlauf. Das Geschäftsvolumen im Juli habe sich robust entwickelt und im dritten Quartal werde die Bruttogewinnmarge in etwa auf dem Niveau des zweiten Quartals erwartet, hiess es im Ausblick.

Zudem würden auch in dem im Turnaround steckenden US-Geschäft laufend Verbesserungen erzielt, wird Denis Machuel in der Mitteilung weiter zitiert. Derweil verzeichne die aus der Technologietochter Modis und der erworbenen Akka entstandene Akkodis sehr gutes Wachstum mit Beratungen. Belastet habe dagegen die konjunkturelle Abschwächung im Tech-Sektor.

mk/gab