Washington (Reuters) - Beim Leitzins in den USA ist laut einem Führungsvertreter der Notenbank Fed das Ende der Fahnenstange noch längst nicht erreicht.

Eine Pause bei den Erhöhungen komme aus seiner Sicht erst bei einem Niveau von 5,4 Prozent in Frage, erklärte der Chef des Fed-Bezirks Minneapolis, Neel Kashkari, am Mittwoch. Daher sei es angebracht, zumindest auf den nächsten Sitzungen die geldpolitischen Zügel weiter anzuziehen. In ihrem Zinsausblick hatten die US-Währungshüter im Dezember im Mittel für Ende 2023 ein Niveau von 5,1 Prozent veranschlagt.

Kashkari betonte, die Zinsen müssten nach einer künftigen Pause für "eine angemessene Zeit" auf dem erreichten Niveau gehalten werden, damit sich die Wirkung der geldpolitischen Straffung in der Wirtschaft entfalten könne. Seiner Ansicht nach muss die Fed eine vorzeitige Zinssenkung vermeiden: "Das wäre ein kostspieliger Fehler, daher sollten Zinssenkungen erst dann erfolgen, wenn wir davon überzeugt sind, dass wir die Inflation wirklich besiegt haben."

Die US-Zentralbank Federal Reserve hat den Leitzins im Dezember um einen halben Prozentpunkt angehoben - auf die neue Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Zuvor hatte sie vier Mal in Folge noch größere Zinsschritte vollzogen - um jeweils 0,75 Prozentpunkte. Fed-Chef Jerome Powell signalisierte, dass angesichts des voraussichtlich weiter hohen Inflationsdrucks 2023 weitere Erhöhungen anstehen. Die Fed will die Inflation auf den Zielwert von 2,0 Prozent drücken. Zuletzt lag die Teuerungsrate mit 7,1 Prozent jedoch noch sehr weit darüber, auch wenn die Inflationswelle insgesamt abebbt.

(Bericht von Lindsay Dunsmuir, geschrieben von Reinhard Becker.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)