Von Andreas Plecko

WASHINGTON (Dow Jones)--Der Inflationsdruck in den USA hat im Dezember deutlich nachgelassen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, sanken die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent und lagen um 6,5 (Vormonat: 7,1) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Dies ist der sechste Monat in Folge, in dem sich die jährliche Inflationsrate, die im Juni einen Höchststand von 9,1 Prozent erreicht hatte, abgeschwächt hat.

Die Kernverbraucherpreise (ohne Energie und Lebensmittel) stiegen um 0,3 Prozent auf Monats- und um 5,7 (Vormonat: 6,0) Prozent auf Jahressicht. Alle Daten stimmen exakt mit den Prognosen von Ökonomen überein, die von Dow Jones Newswires im Vorfeld befragt worden waren.

In den vergangenen Wochen haben mehrere Fed-Notenbanker eine bestimmte Preiskategorie hervorgehoben, nämlich die "Kerndienstleistungen ohne Wohnungsbau", und zwar zum einen, weil sie im Warenkorb für den Kernindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE) am stärksten gewichtet ist, und zum anderen, weil die Preisinflation in dieser Kategorie tendenziell beständiger ist und mit dem Lohnwachstum zusammenhängt.

Die US-Notenbank favorisiert den PCE-Preisindex für die Beurteilung der Inflation. Bisher hat die Inflation bei den "Kerndienstleistungen ohne Wohnungsbau" keine eindeutigen Anzeichen für einen Abwärtstrend gezeigt, insbesondere bei der PCE-Preismessung, die im Laufe dieses Monats veröffentlicht wird.

Im Dezember hat die Fed das Tempo ihrer geldpolitischen Straffung verlangsamt und die Zinssätze um 50 Basispunkte angehoben; davor hatte sie den Leitzins in einer beispiellosen Serie vier Mal in Folge um 75 Punkte erhöht. Für die nächste Sitzung am 1. Februar dreht sich die Frage darum, ob der Leitzins um 25 oder 50 Punkte steigen wird.

Mitarbeit: Andreas Plecko

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January 12, 2023 08:41 ET (13:41 GMT)