Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutsche Produktion sinkt im Mai um 2,5 Prozent

Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im Mai deutlich schwächer als erwartet gewesen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, verringerte sie sich gegenüber dem Vormonat um 2,5 Prozent und lag um 6,7 (April: 3,7) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang von nur 0,2 Prozent prognostiziert. Der für April gemeldete monatliche Produktionsrückgang von 0,1 Prozent wurde auf einen Zuwachs von 0,1 Prozent revidiert. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich blieb die Produktion von März bis Mai auf dem gleichen Niveau wie in den drei Monaten zuvor.

IMK: Hoffnung auf Wende bei Industriekonjunktur zerschlagen

Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) hat sich ernüchtert von den jüngsten Zahlen zur deutschen Produktion gezeigt. "Die Hoffnung auf eine Wende bei der Industriekonjunktur schon im Frühjahrsquartal hat sich damit zerschlagen", sagte IMK-Chef Sebastian Dullien. Die Umfragedaten aus dem Juni deuteten zudem auch auf weiter schwächelnde Produktionszahlen hin. "Wann wirklich die Trendwende in der Industrie kommt, ist nun offen." Mit den neuen Produktionsdaten sei "auch ein erneutes Schrumpfen des Bruttoinlandsprodukts im abgelaufenen zweiten Quartal denkbar", betonte Dullien.

DIHK: Produktion erhält neuen Dämpfer

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat nach den jüngsten Produktionszahlen ein "positives Aufbruchsignal" angemahnt. "Die Industrieproduktion erhält einen neuen Dämpfer und fällt auf den niedrigsten Wert seit der Corona-Pandemie im Sommer 2020", sagte DIHK-Außenwirtschaftsexpertin Melanie Vogelbach. Vor allem der Maschinenbau und die Automobilindustrie verzeichneten erhebliche Rückgänge.

Scholz: Koalition schafft mit Haushalt Sicherheit und Stabilität

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich überzeugt gezeigt, dass die Koalition mit der Einigung zum Haushalt 2025 für "Sicherheit und Stabilität" in den gegenwärtig unsicheren Zeiten sorgen wird. "Wie angekündigt, wird das Kabinett in seiner nächsten Sitzung, am 17. Juli, also in zwölf Tagen, den Entwurf beschließen", sagte Scholz bei einer Pressekonferenz in Berlin. "Gleichzeitig werden wir damit auch einen Nachtragshaushalt für 2024 beschließen. Und wir werden eine Wachstumsinitiative auf den Weg bringen, um dem Wirtschaftswachstum einen zusätzlichen Impuls zu verleihen", kündigte er an. "Mit diesem Haushalt schaffen wir Sicherheit und Stabilität in Zeiten, die von Unruhe und Verunsicherung geprägt sind."

SPD: Koalition hat auch Nachtragshaushalt 2024 vereinbart

Die Koalition hat mit der Einigung zum Haushalt für 2025 laut SPD-Fraktionsvize Achim Post auch einen Nachtragshaushalt für 2024 vereinbart. "Das ist ja ein zusätzliches Element, um Geldmittel zu mobilisieren", sagte Post im Deutschlandfunk. Er habe sich intern immer dafür eingesetzt, "dass man all das, was noch in den Haushalt 24 gehört, auch in einem Nachtragshaushalt verabschiedet". Ziel des nun vereinbarten Wachstumspakets sei ein zusätzlicher Wachstumsimpuls von 0,5 bis 0,6 Prozent, sagte Post zudem. "Mit diesem Paket werden wir das Wachstum deutlich weiter ankurbeln", sagte er.

Bundestag beschließt Gesetze zum schnelleren Ausbau von Erneuerbaren

Der Bundestag hat gesetzlichen Vorhaben zugestimmt, mit dem der Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigt werden soll. Durch eine Änderung des Bundesbedarfsplangesetzes soll Windenergie von der See durch den Ausbau der Netze besser auf das gesamte Land verteilt werden. Konkret sollen zwei neue Stromtrassen schneller gebaut werden. Der NordOstLink soll Strom von Schleswig-Holstein nach Mecklenburg-Vorpommern transportieren. Mit dem Rhein-Main-Link soll Strom besser von Niedersachsen nach Süddeutschland gebracht werden.

+++ Konjunkturdaten +++

Eurozone/Einzelhandelsumsatz Mai +0,1% gg Vm, +0,3% gg Vj

Eurozone/Einzelhandelsumsatz Apr rev -0,2% gg Vm, +0,6% gg Vj

Schweiz/SNB: Währungsreserven Juni 711,456 Mrd CHF

Schweiz/SNB: Währungsreserven betrugen im Mai 717,695 Mrd CHF

Taiwan Verbraucherpreise Juni +2,42% gg Vorjahr (PROG +2,3%)

DJG/DJN/apo

(END) Dow Jones Newswires

July 05, 2024 07:30 ET (11:30 GMT)