Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Ifo-Institut bekräftigt Konjunkturprognose für Deutschland

Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung hat seine Konjunkturprognose für Deutschland für 2023 bestätigt. Demnach wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um 0,1 Prozent sinken und damit in etwa auf der Höhe des Vorjahres verharren. Während die Wirtschaft in den verbrauchernahen Branchen unter der hohen Inflation leide und schrumpfe, werde die Industriekonjunktur das Wachstum stützen, kalkulieren die Ökonomen. Im kommenden Jahr dürfte die Wirtschaft dann kräftiger zulegen, und zwar um 1,7 Prozent. Im Dezember hatten die Wirtschaftsforscher ein Plus von 1,6 Prozent vorhergesagt.

IfW erhöht Prognosen: BIP wächst 2023 um 0,5 Prozent und 2024 um 1,4 Prozent

Das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat seine Prognosen für das deutsche Wirtschaftswachstum angehoben. "Die Aussichten für die deutsche Konjunktur haben sich leicht aufgehellt", erklärten die Ökonomen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte laut Frühjahrsprognose des Instituts in diesem Jahr um 0,5 Prozent und im nächsten Jahr um 1,4 Prozent zulegen. Die Raten liegen für 2023 um 0,2 Prozentpunkte und für 2024 um 0,1 Punkt höher als noch in der Winterprognose erwartet.

Eurozone-Produktion steigt im Januar um 0,7 Prozent

Die Industrie im Euroraum hat ihre Produktion im Januar moderat gesteigert. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, stieg die Produktion (ohne Bauwirtschaft) gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 0,7 Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Industrieproduktion um 0,9 Prozent höher. Volkswirte hatten mit ein Plus von 0,6 Prozent gerechnet.

EZB neigt weiterhin zu Zinsanhebung von 50 Basispunkten - Agentur

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) neigt laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Reuters weiterhin dazu, am Donnerstag eine Anhebung der Leitzinsen um 50 Basispunkte zu beschließen. Wie Reuters unter Berufung auf eine namentlich nicht genannte Quelle mit "Nähe zum EZB-Rat" schreibt, befürchtet das Gremium, dass andernfalls seine Glaubwürdigkeit leiden würde.

Bini Smaghi rät EZB von 50 Basispunkten ab

Lorenzo Bini Smaghi, Chairman von Societe Generale und ehemals Direktor der Europäischen Zentralbank (EZB), hat der EZB von einer Zinserhöhung um 50 Basispunkte abgeraten. In einem Interview mit der Börsen-Zeitung plädierte der Italiener zudem für eine bessere Liquiditätsversorgung der Banken und eine schärfere Regulierung kleinerer Institute.

Rabobank: US-Bankenstützungsprogramm BTFP stärkt Dollar

Das von der US-Notenbank aufgesetzte Bankenstützungsprogramm BTFP (Bank Term Funding Program) wird nach Einschätzung von Rabobank-Analysten zu starken Dollar-Zuflüssen in die USA und einer Dollar-Stärke führen. Grund: Nur Institute, die der Regulierung der Bankeinlagensicherung FDIC unterliegen, können Dollar-Liquidität abschlagsfrei gegen Sicherheiten erhalten. "Wir glauben, dass dies die Tür für mehr US-Zinserhöhungen öffnet, nicht für weniger", schreiben sie in einer Analyse.

IEA: Sanktionen schmälern Russlands Öleinnahmen

Russlands Ölexporteinnahmen haben sich innerhalb eines Jahres halbiert, während die Ölexporte weitgehend unverändert geblieben sind. Dies deutet nach Ansicht der Internationalen Energie-Agentur (IEA) darauf hin, dass die westlichen Sanktionen den gewünschten Effekt haben, die Einnahmen Moskaus zu schmälern, ohne die weltweiten Ölströme einzuschränken. Nach IEA-Angaben sanken die russischen Einnahmen aus dem Ölexport im Februar auf geschätzt 11,6 Milliarden Dollar - 2,7 Milliarden Dollar weniger als im Vormonat und etwa die Hälfte der 22,1 Milliarden Dollar, die Moskau im März 2022, unmittelbar nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine, mit seinen Ölexporten verdiente.

Deutschland verringert Treibhausgasemissionen 2022 leicht um 1,9 Prozent

Deutschland hat im vergangenen Jahr seine Treibhausgasemissionen leicht reduziert und damit seine Klimaschutzziele eingehalten. Nach Angaben des Umweltbundesamt (UBA) müssten aber in den kommenden Jahren jährlich drei Mal mehr an Treibhausgasemissionen eingespart werden als in den vergangenen Jahren, um Deutschlands Klimaziel für das Jahr 2030 einzuhalten. Die Treibhausgasemissionen sanken einer Schätzung des UBA zufolge in Deutschland im Vergleich zum Jahr 1990 um insgesamt 40,4 Prozent und damit etwas stärker als der anvisierte Rückgang von 40 Prozent. Die Emissionen sanken 2022 mit gut 15 Millionen Tonnen um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Bundesnetzagentur unzufrieden mit bereitgestellter Netzgeschwindigkeit

Die Bundesnetzagentur zeigt sich unzufrieden mit der Netzgeschwindigkeit für Festnetz- und Mobilfunkanschlüsse in Deutschland. Zwar gibt es leichte Verbesserungen, aber insgesamt bleibe die Netzgeschwindigkeit hinter den Versprechungen der Anbieter zurück, so das Ergebnis des Jahresbericht 2021/2022 zur Breitbandmessung der Behörde.

Bundesregierung bereitet Leitlinien für Wassernotstand vor

Die Bundesregierung trifft Vorkehrungen für den Fall, dass Trinkwasser in Deutschland aufgrund des Klimawandels regional knapp werden könnte. Das Bundeskabinett beschloss eine vom Bundesumweltministerium ausgearbeitete Nationale Wasserstrategie, die bis zum Jahr 2050 dafür sorgen soll, dass es "überall und jederzeit hochwertiges und bezahlbares Trinkwasser" gibt, wie das Ministerium mitteilte. Zu der Strategie zählt auch die Ausarbeitung einer bundesweit gültigen Leitlinie für das Vorgehen in Fällen von regionaler Wasserknappheit.

IMK: Ärmere Haushalte leiden am meisten unter der Inflation

Familien sowie Alleinlebende mit jeweils niedrigen Einkommen hatten im Februar mit je 9,9 Prozent die höchste Inflationsbelastung zu tragen. Das ist das Ergebnis des neuen Inflationsmonitors des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK). Im Durchschnitt lag die Teuerungsrate im Februar bei 8,7 Prozent. Alleinlebende mit sehr hohen Einkommen hatten laut IMK mit 7,4 Prozent die mit Abstand niedrigste Rate. Ebenfalls etwas überdurchschnittliche Inflationsbelastungen trugen im Februar Alleinerziehende (9,2 Prozent) sowie Familien (9,0 Prozent) mit jeweils mittleren Einkommen.

Scharfe Kritik an Besuch Netanjahus in Deutschland

Angesichts der umstrittenen Pläne zum Umbau der Justiz in Israel hat der Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, die Wahl des Zeitpunkts für den Staatsbesuch von Regierungschef Benjamin Netanjahu in Deutschland scharf kritisiert. "Wenn ein israelischer Ministerpräsident die gemeinsamen demokratischen Werte abschaffen will, dann ist heute der denkbar schlechteste Zeitpunkt, ihn nach Berlin einzuladen", sagte Mendel dem Bayerischen Rundfunk.

Inflation in Argentinien übersteigt Marke von 100 Prozent

Die Inflation in Argentinien hat die Marke von 100 Prozent überschritten und ist damit auf den höchsten Stand seit 32 Jahren gestiegen. Die jährliche Teuerung betrug im Februar 102,5 Prozent - allein in diesem Monat stiegen sie im Vergleich zum Vormonat um 6,6 Prozent, wie das nationale Statistikamt Indec mitteilte.

+++ Konjunkturdaten +++

US/MBA Market Index Woche per 10. März +6,5% auf 214,5 (Vorwoche: 201,5)

US/MBA Purchase Index Woche per 10. März +7,3% auf 165,6 (Vorwoche: 154,4)

US/MBA Refinance Index Woche per 10. März +4,8% auf 458,9 (Vorwoche: 437,9)

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

March 15, 2023 08:30 ET (12:30 GMT)