Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Nagel erwartet mehrere Zinserhöhungen der EZB

Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat mehrere Leitzinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) in diesem Jahr in Aussicht gestellt, um die Inflation zu bekämpfen. "In unserer Juni-Sitzung müssen wir ein deutliches Signal geben, wohin die Reise geht. Aus meiner heutigen Sicht müssen wir dann im Juli einen ersten Zinsschritt machen und weitere in der zweiten Jahreshälfte folgen lassen", sagte Nagel im Gespräch mit dem Spiegel-Magazin.

EZB: Kreditvergabe an Unternehmen steigt im April

Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen im Euroraum hat sich im April deutlich verstärkt. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) stieg die Buchkreditvergabe an nicht-finanzielle Unternehmen mit einer Jahresrate von 5,2 (Vormonat: 4,1) Prozent. Das Volumen der an private Haushalte ausgereichten Kredite wuchs um 4,4 (4,5) Prozent, darunter die Kredite für den Hauskauf um 5,3 (5,4) Prozent und die Konsumentenkredite um 3,0 (2,6) Prozent.

IAB-Arbeitsmarktbarometer zum ersten Mal in diesem Jahr gesunken

Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im Mai zum ersten Mal in diesem Jahr gesunken. Der Frühindikator fiel um 0,3 Punkte auf 105,5 Zähler. Dennoch liegt es weiterhin auf einem hohen Niveau, wie das IAB erklärte. Allerdings bestünden große Risiken hinsichtlich einer möglichen weiteren geopolitischen Ausweitung des russischen Kriegs gegen die Ukraine oder eines weitgehenden Energie-Lieferstopps, hieß es.

Ifo-Institut: Inflationsrate dürfte im zweiten Halbjahr abflauen

Die Inflationsrate dürfte in der zweiten Jahreshälfte nach Ansicht des Ifo-Institutes allmählich abflauen, da weniger Firmen die Preise erhöhen wollen. Nach einer Unternehmensbefragung des Münchener Instituts sank im Mai erstmals seit Monaten der Anteil der Firmen, die ihre Preise in den kommenden drei Monaten erhöhen wollen. Der Anteil fiel auf 57,8 Punkte, von 61,8 im April.

Scholz warnt vor Risiko einer Schuldenkrise wegen Chinas Krediten an Süden

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich besorgt gezeigt über das hohe Ausmaß an chinesischen Krediten an die Länder aus dem globalen Süden. Auf dem Katholikentag in Stuttgart sagte Scholz, man habe in der Vergangenheit wegen einer hohen Kreditvergabe eine globale Schulden- und Finanzkrise erleben müssen. Daher stimme man sich nun ab und informiere sich über die Kreditvergaben der verschiedenen Akteure, damit eine solche Wiederholung vermieden werden könne. Es sei wichtig, dass man China bei diesem Informationsaustausch miteinbezieht.

Deutschland und USA vereinbaren Klima- und Energiepartnerschaft

Deutschland und die USA haben eine Klima- und Energiepartnerschaft gegründet. Diese Partnerschaft beinhaltet eine engere Zusammenarbeit beim Ausbau der erneuerbaren Energien, wie etwa Offshore-Windkraft und beim Wasserstoff. Die Vereinbarung wurde am Freitag am Rande des G7-Treffens der Klima-, Umwelt- und Energieminister von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und dem Klimasondergesandten des US-Präsidenten, John Kerry, unterzeichnet.

G7-Staaten wollen bis 2035 überwiegend dekarbonisierte Stromversorgung

Die Klima-, Umwelt- und Energieminister der G7-Staaten wollen ihre Anstrengungen zum Klimaschutz verstärken und die Stromversorgung bis 2035 weitgehend ohne den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid gewähren. Bei ihrem Treffen in Berlin einigten sich die sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7) erstmals darauf, die Kohleverstromung zu beenden. Allerdings wird in dem gemeinsamen Kommunique zum Abschluss des Treffens kein Datum für den Kohleausstieg genannt.

Lemke: G7 treffen konkrete Vereinbarung zu Kohleausstieg und Ökostromausbau

Die Klima-, Umwelt- und Energieminister der G7-Staaten haben sich laut Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) bei ihrem Treffen in Berlin auf gemeinsame Maßnahmen zum Kohleausstieg geeinigt. "Es gibt ganz konkrete Erklärungen und Vereinbarungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien, aber auch beispielsweise zum Kohleausstieg", sagte Lemke in der Sendung Frühstart von RTL/ntv. Das Abschluss-Kommunique der Tagung werde "eine sehr starke Betonung von Klimaschutz, von Schutz der biologischen Vielfalt der Natur und aber auch Engagement gegen Plastikverschmutzung" haben.

BDI-Präsident warnt vor wirtschaftlichen Folgen von China-Sanktionen

BDI-Präsident Siegfried Russwurm hat sich angesichts der "Xinjiang Police Files" gegen eine pauschale Beschränkung der Handelsbeziehungen mit China ausgesprochen. Im Deutschlandfunk sagte der Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), dass jedes deutsche Unternehmen in China selbst in der Verantwortung sei, bei Menschenrechtsverletzungen in seiner Lieferkette rote Linien zu ziehen. Auch warnte er im Falle von Sanktionen gegen China vor dramatischen Folgen für das Exportland Deutschland.

Ungarns Übergewinnsteuer soll mehr als 2 Milliarden Euro einbringen

Ungarn will mit Einführung einer Sondersteuer auf Zusatzgewinne durch vom Ukraine-Krieg verursachte Preiserhöhungen mehr als 2 Milliarden Euro einnehmen. Der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Marton Nagy, sagte in Budapest, die sogenannte Übergewinnsteuer ziele vor allem auf Banken und Energiekonzerne. Sie solle in diesem und im kommenden Jahr erhoben werden - ob darüber hinaus, wollte er nicht sagen.

Russland will seine Getreideexporte erhöhen

Russland will seine Getreideexporte nach den Worten von Landwirtschaftsminister Dmitri Patruschew deutlich steigern. In diesem Getreidejahr habe Russland bereits mehr als 35 Millionen Tonnen ausgeführt, darunter 28,5 Millionen Tonnen Weizen, sagte Patruschew auf einer Getreidemesse. Bis Ende des Getreidejahrs Ende Juni werde das Volumen 37 Millionen Tonnen übersteigen. Im kommenden Getreidejahr "schätzen wir unser Exportpotenzial auf 50 Millionen Tonnen".

+++ Konjunkturdaten +++

Taiwan BIP 1Q revidiert +3,14% gg Vorjahr (vorläufig: +3,06%)

Taiwan BIP 1Q revidiert +1,06% gg Vorquartal (vorläufig: +1,56%)

Taiwan BIP-Prognose 2022 +3,91% nach +4,42%

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

May 27, 2022 07:30 ET (11:30 GMT)