Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Fed/Waller erwartet Zinssenkung in naher Zukunft

Die US-Wirtschaft ist nach Einschätzung von Fed-Gouverneur Christopher Waller auf dem besten Weg zu einer sanften Landung und bereit für Zinssenkungen in der zweiten Hälfte des Jahres 2024. Bei einer sanften Landung würde die Inflation auf ein akzeptables Niveau zurückkehren, ohne dass es zu einer Rezession oder einer starken Abschwächung des Arbeitsmarktes kommt. "Ich glaube, dass die aktuellen Daten mit einer weichen Landung vereinbar sind, und ich werde in den nächsten Monaten nach Daten Ausschau halten, die diese Ansicht untermauern", sagte Waller. "Ich glaube zwar nicht, dass wir unser endgültiges Ziel erreicht haben, aber ich glaube, dass wir uns dem Zeitpunkt nähern, an dem eine Senkung des Leitzinses gerechtfertigt ist."

US-Industrieproduktion im Juni gestiegen

Die Industrie in den USA hat im Juni ihre Produktion hochgefahren. Sie erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um 0,6 Prozent, wie die Federal Reserve mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Zunahme um 0,3 Prozent prognostiziert. Die Kapazitätsauslastung verbesserte sich auf 78,8 Prozent von 78,3 im Vormonat. Hier waren Ökonomen von 78,5 Prozent ausgegangen. Für den Vormonat wurde die Auslastung auf 78,3 (vorläufig: 78,7) Prozent revidiert. Die Industrieproduktion war im vorangegangen Monat nach bestätigten Angaben unverändert geblieben. Im Jahresvergleich wurde im Juni 1,6 Prozent mehr produziert.

US-Rohöllagerbestände wider Erwarten gesunken

Die Rohöllagerbestände in den USA haben sich in der Woche zum 12. Juli wider Erwarten verringert. Sie fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 4,87 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten eine Stagnation vorhergesagt. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 3,443 Millionen Barrel reduziert. Die Benzinbestände nahmen nach EIA-Angaben um 3,328 Millionen Barrel zu. Analysten hatten ein Minus von 1,3 Millionen Barrel erwartet, nachdem die Vorräte in der vorangegangenen Woche um 2,006 Millionen gesunken waren

Lindner: Wachstumsinitiative soll wirtschaftliche Trendwende einleiten

Die Bundesregierung will mit ihrer vom Kabinett auf den Weg gebrachten Wachstumsinitiative "die Trendwende hin zu einer besseren, dynamischeren wirtschaftlichen Entwicklung einleiten". Das sagte Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) bei der Vorstellung der Budgetplanungen für 2025 in Berlin. "Die Arbeit an diesem Regierungsentwurf war außerordentlich intensiv, und sie wird auch im parlamentarischen Verfahren intensiv bleiben", sagte er. Dennoch sei es der Bundesregierung wichtig gewesen, eine solche Einigung vorlegen zu können, und sei dabei "auch an die Grenzen der Kompromissfähigkeit innerhalb des Kabinetts" herangegangen.

Habeck: Regierung verbessert Rahmenbedingungen für deutsche Wirtschaft

Die Wachstumsinitiative der Bundesregierung wird nach Ansicht von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft verbessern. Das sagte Habeck nach dem Kabinettsbeschluss zu dem Wachstumspaket und dem Bundeshaushalt. Er rechnet damit, dass die Wachstumsinitiative das deutsche Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr um einen halben Prozentpunkt steigern könnte. "Wir setzen die Zeichen auf beherzten Bürokratieabbau, stärkere Arbeitsanreize, damit wir angesichts des Arbeits- und Fachkräftemangels möglichst viel Arbeitskraft mobilisieren, und auf Investitionsanreize. Dazu schreiben wir den Erfolgskurs beim Ausbau der Erneuerbaren fort. Das Paket kann einen starken Wachstumsimpuls geben", sagte Habeck. Es sei daher jetzt wichtig, dass die Regierung die Maßnahmen schnell umsetzt.

Scholz reist nach Serbien zu Gesprächen über Kooperation bei Rohstoffen

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird am Freitag mit Serbiens Präsidenten Aleksandar Vucic in Belgrad zusammenkommen und über eine engere Zusammenarbeit bei Rohstoffen sprechen. Beide werden dort gemeinsam mit dem Vize-Präsidenten der Europäischen Kommission, Maros Sefcovic, und Unternehmensvertretern an dem "Critical Raw Material Summit" teilnehmen. Bei diesem Gipfel zu kritischen Rohstoffen soll ein Memorandum of Understanding zwischen Serbien und der EU-Kommission unterzeichnet werden, mit der beide Seiten ihre Absicht über eine strategische Partnerschaft zu nachhaltigen Rohstoffen, Batterie-Wertschöpfungsketten und Elektrofahrzeugen betonen werden, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit erklärte.

Bundeskabinett beschließt schärfere Strafen für Störung des Luftverkehrs

Das Bundeskabinett hat einen Entwurf zur Änderung des Luftsicherheitsgesetzes beschlossen, mit dem die Bundesregierung auf wiederholte Aktionen von Klimaschützern reagiert, die zu Beeinträchtigungen des Luftverkehrs geführt haben. So soll etwa das Mitführen verbotener Gegenstände sowie das vorsätzliche und unberechtigte Eindringen auf das Rollfeld und die Start- und Landebahnen eines Flughafens mit bis zu fünf Jahre Freiheitsentzug bestraft werden können. Mit der Einführung dieses neuen Straftatbestands soll eine Beeinträchtigung der Sicherheit des zivilen Luftverkehrs verhindert werden.

+++ Konjunkturdaten +++

US/Baubeginne Juni +3% auf 1,353 Mio (PROGNOSE: +1,8%)

US/Baugenehmigungen Juni +3,4% auf 1,446 Mio Jahresrate

DJG/DJN/brb

(END) Dow Jones Newswires

July 17, 2024 13:00 ET (17:00 GMT)