Berlin (Reuters) - Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland hat im November ein Rekordhoch erreicht.

Mit rund 45,9 Millionen standen so viele Personen in Lohn und Brot wie nie zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Das waren 78.000 oder 0,2 Prozent mehr als im Vormonat. Allerdings lag der Zuwachs unter dem November-Durchschnitt der drei Vorkrisenjahre 2017 bis 2019 von 93.000. "Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte damit aber auch im Berichtsmonat November einen neuen historischen Höchststand, nachdem bereits im September und Oktober jeweils neue Höchstwerte zu verzeichnen waren", so die Statistiker. Im Vergleich zum November 2021 stieg die Zahl der Erwerbstätigen mit Wohnort in Deutschland mit 1,0 Prozent oder 472.000 ähnlich stark wie im Vormonat.

Einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes zufolge ist die Zahl der Erwerbstätigen auch im Schnitt des vergangenen Jahres auf ein Rekordniveau gestiegen - trotz Energiekrise, Rezessionssorgen und hoher Inflation. Sie nahm um durchschnittlich 589.000 oder 1,3 Prozent auf rund 45,6 Millionen zu, weil vor allem Dienstleister wie Handel und Geschäfte nach dem Abflauen der Corona-Pandemie wieder mehr Mitarbeiter beschäftigen. "Das waren so viele wie noch nie seit der deutschen Vereinigung im Jahr 1990", wie das Statistische Bundesamt bereits am Montag mitteilte. Der bisherige Höchststand aus dem Jahr 2019 von 45,3 Millionen Erwerbstätigen wurde damit um rund 292.000 überschritten.

2020 hatte die Corona-Krise den zuvor über 14 Jahre anhaltenden Anstieg der Erwerbstätigenzahl beendet und zu einem Rückgang um 362.000 geführt, dem 2021 ein leichter Anstieg von 65.000 folgte. Experten gehen allerdings davon aus, dass der Höhepunkt bei der Beschäftigung schon bald erreicht werden dürfte, da die geburtenstarken Jahrgänge ("Baby-Boomer") das Rentenalter erreichen.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Rüttger - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)