BERLIN (dpa-AFX) - "taz" zu Lecks in den Nord-Stream-Pipelines:

"Dass die USA die Lecks in den Nord-Stream-Pipelines verursacht haben, ist unwahrscheinlich - auch wenn Russlands Regierung und ihre Trolle im Internet nun das Gegenteil andeuten oder behaupten. Die Vereinigten Staaten hätten kein plausibles Motiv für einen Anschlag auf die Erdgasleitungen. Die US-Frackingbranche kann sich EU-Länder auch ohne Gewalt dauerhaft als Kunden sichern und Russland als Konkurrenten ausschalten. Denn Putins Reich hat das selbst erledigt und Nord Stream 1 außer Betrieb genommen, um Druck auf den Westen auszuüben. Und nach Putins Überfall auf die Ukraine unternimmt zum Beispiel Deutschland alles, um russisches Gas zu ersetzen. So lange Putin regiert, wird Deutschland auf russisches Gas verzichten wollen. Russland wiederum hätte sehr wohl ein Interesse an einem Anschlag auf seine eigenen Pipelines: Er könnte einen Keil zwischen die USA und die EU treiben. Diese Unsicherheit hat prompt auch den seit einigen Tagen gefallenen Gaspreis wieder in die Höhe getrieben."/yyzz/DP/nas