DÜSSELDORF (dpa-AFX) - "Handelsblatt" über die Konstituierung des neuen US-Kongresses:

"Die Ultra-Hardliner im Kongress statuieren lieber an McCarthy ein Exempel, anstatt sich auf ihren wahren politischen Gegner zu konzentrieren: Joe Biden im Weißen Haus. Die eisernen Trumpisten wollen mehr Nationalismus und mehr Protest, keinen Pragmatiker wie McCarthy. Zu gewinnen haben die Abweichler nichts außer mediale Aufmerksamkeit und den Jubel einer radikalisierten Basis. Mehrheitsfähig sind die Republikaner so sicher nicht. Schuld ist die gesamte Partei, die sich über Jahre an einen Populisten wie Trump kettete und Kopien von ihm heranzüchtete. Jetzt hängt ihnen der Ex-Präsident wie ein Klotz am Bein, und die Trump-Kopien spielen ihre Macht aus, bevor sie noch mehr schwindet. Das Theater gibt einen Vorgeschmack auf den Präsidentschaftswahlkampf im kommenden Jahr. Im Weißen Haus kalkuliert man damit, dass die Spaltung der Republikaner den Demokraten nutzen wird. Und wenn sich die Republikaner nicht zusammenraufen, dürfte es genau so kommen."/kkü/DP/ngu