FRANKFURT (dpa-AFX) - "Frankfurter Rundschau" zu Eurozonen-Finanzminister:

"Wo viele während der Wirtschafts-, Griechenland- und Flüchtlingskrise bereits das Lied vom Ende der EU singen, haben zwei Zentralbankchefs endlich für andere Töne gesorgt. Der Deutsche Jens Weidmann und der Franzose François Villeroy de Galhau möchten mit einem Finanzministerium für die Eurozone das Gleichgewicht zwischen Haftung und Kontrolle wiederherstellen und so das Vertrauen in den Euroraum wieder zurückgewinnen. Diese Idee scheiterte bislang an nationalstaatlichen Interessen, möglichst wenig Macht an die Europäische Union zu übertragen. Und so ist es wenig verwunderlich, dass Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble den Vorstoß harsch kritisierte, während Europaparlamentarier ihn begrüßten. Doch das deutsch-französische Duo hat recht: Europa steht am Scheideweg. Die Frage lautet: Gibt der Staatenbund mehr europäische Antworten oder mehr nationalstaatliche auf die Krisen? Letztere wären ein Rückschritt und kämen die EU-Mitglieder teuer."/DP/enl