FRANKFURT (dpa-AFX) - "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zum Kinderzuschlag

(.) Für Bezieher einschlägiger Sozialleistungen lohnt [es sich oft kaum], mehr Einkommen durch Arbeit zu erzielen. Denn was ihnen anschließend für jeden zusätzlich verdienten Euro davon abgezogen wird, übersteigt durchweg den Spitzensteuersatz. Bisweilen bedeutet "mehr Brutto" sogar "weniger Netto". Im Fall des Kinderzuschlags tritt dieses Problem bekanntermaßen gerade dann auf, wenn Haushalte gleichzeitig staatliches Wohngeld beziehen - da beide nicht aufeinander abgestimmt sind. Anstatt dies gezielt zu ändern, belässt es die Regierung aber insoweit bei einer kosmetischen Änderung am Kinderzuschlag. Auch wenn sie diese als Großtat feiert, verbreitet sie damit ein weiteres Mal die Botschaft, dass ihr die Interessen der arbeitswilligen Bevölkerung nicht allzu wichtig sind. (.)/yyzz/DP/mis