Genf (awp) - Im vierten Quartal 2023 sind die Immobilienpreise in der Schweiz weiter angestiegen. Allerdings hielt sich der Zuwachs - wie über das gesamte Jahr hinweg - in Grenzen.

Die Preise für Einfamilienhäuser erhöhten sich in der Schweiz von Oktober bis Dezember im Vorjahresvergleich um 0,9 Prozent, wie das Immobilienbewertungs-Portal Realadvisor am Montag in der neusten Ausgabe seines vierteljährlich veröffentlichten Immobilienbarometers schreibt. Die Preise für Wohnungen stiegen im gleichen Zeitraum um 0,7 Prozent.

Am stärksten legten die Preise in beiden Kategorien sowohl in Zug (Häuser: +1,6%, Wohnungen: +1,8%) als auch in Lugano (+1,1%, +1,7%) zu. In Basel sanken sie mit -0,8 respektive -1,0 Prozent am deutlichsten.

Tiefstes Preiswachstum seit der Finanzkrise

Im Gesamtjahr 2023 sei bei den Eigenheimen mit Preisanstiegen von unter einem Prozent das geringste Plus seit Ausbruch der Finanzkrise vor rund fünfzehn Jahren gemessen worden, wird Realadvisor-Mitgründer Jonas Wiesel in der Mitteilung zitiert. Inflationsbereinigt ergäben sich sogar Preisrückgänge. Hauptverantwortlich für diese Entwicklungen seien die gestiegenen Zinsen.

Allerdings halte sich der Immobilienmarkt der Schweiz verglichen mit jenen in Nachbarländern ziemlich stabil. In Frankreich zum Beispiel sind die Preise für Eigenheime im vergangenen Jahr laut den Angaben um 1,8 Prozent gesunken. In Deutschland sind sie sogar um 4,8 Prozent eingebrochen.

Deutlich weniger Transaktionen

Einen deutlichen Rückgang war hierzulande bei den Immobilientransaktionen zu sehen. Die nahmen im Schlussquartal 2023 verglichen mit dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre um ein Viertel ab. Gegenüber dem Höchststand aus dem Jahr 2021 lag die Zahl gar um 38 Prozent tiefer, wie es weiter heisst.

Das sei in erster Linie auf die gestiegenen Kreditkosten zurückzuführen, heisst es. Schliesslich seien die Zinsen für 10jährige Hypotheken von gut einem Prozent im 2022 zunächst auf über 3 Prozent angestiegen und hätten sich nun bei rund 2 Prozent eingependelt. Darüber hinaus dürften laut Realadvisor auch wirtschaftliche Unsicherheiten Interessenten von einem Eigenheimkauf abgehalten haben.

Auf den weiteren Verlauf des Jahres 2024 blickt die Branche laut Jonas Wiesel vorsichtig optimistisch. Allgemein werde mit einer leichten Erholung der Preise gerechnet, verbunden mit der Hoffnung auf mögliche Zinssenkungen. Da das Angebot an Eigenheimen begrenzt sei und die Nachfrage voraussichtlich steigen dürfte, könnte sich das Preiswachstum beschleunigen und die Transaktionen wieder anziehen.

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