"Dieses Quartal unterstreicht, dass unsere Strategie funktioniert", sagte Finanzchef Jonathan Pruzan am Mittwoch. Die Bank hat ihre Vermögensverwaltung in den vergangenen Jahren ausgebaut, um unabhängiger von den Schwankungen an den Märkten zu werden. Morgan Stanley will aber weiterhin eine große Rolle im Handel spielen. Kritiker hatten die Bank jedoch aufgefordert, sich von diesem Ziel zu verabschieden.

Im Anleihenhandel bekam zwar auch Morgan Stanley die Zurückhaltung der Kunden zu spüren, doch schlug sich das Institut deutlich besser als die Konkurrenz. Die Einnahmen gingen hier um vier Prozent zurück, bei Citigroup, Bank of America und JP Morgan lag der Rückgang bei sechs bis 19 Prozent. Am schlechtesten schnitt Goldman Sachs ab: Bei der Investmentbank brachen die Einnahmen im Handel mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen um 40 Prozent ein, was unter anderem auch den niedrigen Ölpreisen geschuldet war.

Morgan Stanley und Goldman Sachs sind in vielen Geschäftsbereichen erbitterte Rivalen. In der Vergangenheit hatte Goldman oft die Nase vorn, doch Morgan Stanley gelang es nun bereits im zweiten Quartal in Folge höhere Einnahmen im Handel und eine höhere Eigenkapitalrendite zu erzielen.

REKORD IN DER VERMÖGENSVERWALTUNG

Dank Zuwächsen in der Vermögensverwaltung sowie im Geschäft mit Aktien- und Anleiheplatzierungen steigerte Morgan Stanley den Nettogewinn im zweiten Quartal um elf Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar. Für die Vermögensverwaltung war es das beste Quartal der Geschichte, die Vorsteuerrendite der Sparte lag mit 25 Prozent am oberen Ende des ausgegeben Ziels. Die Bank stehe nun auf einer soliden Basis und könne ihre Ergebnisse in den kommenden Jahren weiter verbessern, sofern die Märkte mitspielten, sagte Vorstandschef James Gorman.

"Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert", lobte Analyst Glenn Schorr vom Anlageberater Evercore ISI. Die Bank habe in allen Geschäftsbereichen Stärke gezeigt, schrieb er an Kunden. An der Wall Street legte die Aktie 3,4 Prozent zu.