07.09.2015 |
Magdeburg/Hamburg - Die ZukunftsTour setzt ihre Reise fort und machte vergangene Woche Station in Magdeburg und Hamburg. Bürgerinnen und Bürger diskutierten dort mit Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller und den Länderchefs über Globalisierung, Nachhaltigkeit, fairen Konsum und Flucht. Mitveranstalter waren zahlreiche Vereine, Initiativen und Unternehmen, die in Workshops und Lernstationen ihre Ideen für eine nachhaltige und gerechte Welt präsentierten.
04.09. Station Hamburg: Globalisierung fair gestalten!Über 1.000 Hamburger Bürgerinnen und Bürger haben am Aktionstag der Zukunftstour in der Hamburger Fischaktionshalle teilgenommen. Minister Müller: "Hamburg mit seinem Hafen als Tor zur Welt hat eine ganz besondere Bedeutung, wenn es um die Frage geht, wie wir unseren Wohlstand nachhaltig leben. Das geht von Kaffee über Kakao über unsere Kleidung bis hin zum Elektroschrott, den wir großenteils nach Afrika verschiffen und dort von Kindern auf giftigen Müllhalden auseinandernehmen lassen." Müller würdigte Hamburgs Engagement als Fairtrade-Stadt und freute sich besonders auf die Pläne, mit der Olympiabewerbung ein Nachhaltigkeits-Beispiel zu setzen.
Das Foto vom ertrunkenen Flüchtlingskind am Strand des türkischen Bodrum muss nach Ansicht des Ministers ein "Weckruf" für eine nachhaltige Entwicklung der Krisenregion in Nahost sein. Die deutsche Entwicklungspolitik habe zum Ziel, mit Hilfe vor allem durch Investitionen in Bildung die wirtschaftliche Entwicklung zu stärken, sagte Müller in Hamburg.
Um den direkten Zusammenhang von Hunger und Armut in den Entwicklungsländern und der Art und Weise, wie wir bei uns unseren Wohlstand leben, ging es in zahlreichen Diskussionsforen um die Zukunftscharta, die Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit Wirtschaft, Kirchen, Politik und vielen Initiativen im vergangen Jahr entwickelt und der Kanzlerin mit der Überschrift "EINEWELT - unsere Verantwortung" übergeben haben.
In drei Wochen wird es beim UN-Gipfel in New York dann genau um diese Zielsetzung gehen, wenn sich die Weltgemeinschaft auf eine Nachhaltigkeitsagenda bis 2030 verständigen will. Dabei eint die Staatengemeinschaft die Überzeugung, dass es nicht mehr eine erste, zweite und dritte Welt gibt, sondern nur noch EINEWELT, in der wir unsere Herausforderungen wie Hunger, Elend, Flucht, Umweltzerstörung und Klimawandel nur gemeinsam oder gar nicht lösen können.
03.09. Station Magdeburg: Nachhaltige Entwicklung? Jeder kann etwas tun!Kann faire Mode cool sein? Die Modedesignerin Esther Perbandt aus Berlin findet: Ja! "Man muss den Mief vom Image nachhaltiger Kleidung weg kriegen", erzählt sie vor Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihres Workshops "Textilproduktion hautnah". "Meine Hoffnung ist, dass es ganz selbstverständlich wird, dass Mode nachhaltig wird."
Bundesminister Müller betonte, dass der Einsatz für mehr Nachhaltigkeit unsere Verantwortung auch gegenüber kommenden Generationen ist: "Jeder Mensch, jedes Kind hat das Recht auf unteilbare Würde, auf Leben und auf Zukunft." Der globale Markt brauche ökologische und soziale Mindeststandards, die sich an den Menschenrechten und einem menschenwürdigem Leben orientieren. Darüber hinaus müsse sich jeder von uns im Alltag fragen, was wir für mehr Gerechtigkeit tun können. In diesem Zusammenhang sprach sich der Minister für die Stärkung von Fair Trade -Produkten aus. "Am Anfang jeden Produktes steht immer ein Mensch. Die Arbeiterinnen und Arbeiter, müssen auch von ihrem Gehalt leben können", so der Minister. "Geiz ist nicht geil, sondern unverantwortlich."
Die ZukunftsTour in Magdeburg bot Menschen eine Bühne, die mit ihren Ideen und Projekten ganz konkret an einer nachhaltigen und gerechten Welt zu arbeiten, indem sie zeigen: Jede und jeder Einzelne kann etwas beitragen.
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