Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Das Wachstum in der deutschen Wirtschaft hat sich im Januar wider Erwarten beschleunigt. Der von IHS Markit erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verbesserte sich auf 54,3 von 49,9 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.

Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes stieg auf 60,5 von 57,4 Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 57,0 erwartet. Der Index für den Servicesektor legte zu auf 52,2 von 48,7 Punkten. Die Prognose hatte auf einen Rückgang auf 48,0 gelautet.

Die entscheidenden Impulse für die Wachstumsbeschleunigung lieferte der Industriesektor, da sich die Lieferkettenengpässe weiter entspannten. Da die Einkaufs- und Verkaufspreise jedoch erneut mit annähernden Rekordraten stiegen, blieb der Preisdruck hoch. Die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist verbesserten sich, was jedoch einzig und allein auf die gestiegenen Erwartungen in der Industrie zurückzuführen war.

"Die Indizes für Januar liegen deutlich über den Konsenswerten und zeigen eine überraschend robuste Entwicklung der deutschen Wirtschaft zu Beginn des Jahres, die insbesondere durch ein starkes Wachstum der Industrieproduktion unterstützt wurde", sagte IHS-Markit-Ökonom Phil Smith. "Mit Abklingen der Lieferengpässe dürfte sich das verarbeitende Gewerbe im Jahr 2022 weiter erholen - das gegenwärtige Wachstumstempo ist schon jetzt eine erfreuliche Entwicklung."

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January 24, 2022 03:41 ET (08:41 GMT)