(technische Wiederholung) 

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Wenige Tage nach der Schließung der insolventen Silicon Valley Bank (SVB) haben die US-Behörden weitreichende Schritte zum Schutz der Einlagen bei dem Kreditinstitut angekündigt und auch anderen Geldhäusern Hilfen zugesagt. Die US-Notenbank Fed, das Finanzministerium und der Bundeseinlagensicherungsfonds FDIC teilten am Sonntag mit, SVB-Einleger hätten ab Montag Zugriff auf "ihr gesamtes Geld". Der Steuerzahler werde dafür nicht aufkommen müssen. Auch werde der Zugang zu allen Einlagen bei der Signature Bank mit Sitz in New York ermöglicht, hieß es weiter in der gemeinsamen Erklärung der Behörden. Die Bank war ebenfalls in Schwierigkeiten geraten und am Sonntag von den US-Behörden geschlossen worden.

Zudem kündigte die US-Notenbank Fed an, sie werde Banken zusätzliche Mittel zur Verfügung stellen, um die Bedürfnisse ihrer Einleger zu erfüllen - das dürfte auch Abhebungen betreffen. "Wir ergreifen entscheidende Maßnahmen zum Schutz der US-Wirtschaft, indem wir das Vertrauen der Öffentlichkeit in unser Bankensystem stärken", erklärten die Behörden. Das US-Bankensystem sei nach wie vor widerstandsfähig und stehe auf einem soliden Fundament.

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      3.932,25  +1,8% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  12.069,00  +1,9% 
Nikkei-225                27.832,96  -1,1% 
Hang-Seng-Index           19.706,44  +2,0% 
Kospi                      2.412,84  +0,8% 
Shanghai-Composite         3.259,84  +0,9% 
S&P/ASX 200                7.108,80  -0,5% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Uneinheitlich - An den Märkten stehen die Auswirkungen des Zusammenbruchs der Silicon Valley Bank (SVB) in den USA im Fokus. An der Wall Street hatte die Sorge, dass die Insolvenz auf den ganzen Bankensektor übergreifen könnte, die Börsen kräftig unter Druck gesetzt. An der Börse in Japan wird der Nikkei-Index von einem stärkeren Yen belastet, was auf die Aktien von Exportwerten drückt. So büßen Nissan Motor 5,3 Prozent ein und Mitsubishi Motors 7,2 Prozent. Auch Finanzwerte stehen unter Abgabedruck: Sumitomo Mitsui Financial Group geben um 4,5 Prozent nach, Mizuho Financial fallen um 5,4 Prozent. Die chinesischen Börsen verzeichnen indessen Aufschläge. Marktteilnehmer verweisen auf die Sitzung des Nationalen Volkskongresses. Bei der Bildung der neuen Regierung hat Chinas Staatschef Xi Jinping überraschend seinen Zentralbankchef, Yi Gang, behalten. Auch Handelsminister Wang Wentao, Finanzminister Liu Kun und der für die Corona-Politik zuständige Direktor der Nationalen Gesundheitskommission, Ma Xiaowei, bleiben im Amt. An der Börse in Hongkong stützen Technologiewerte. So steigen Netease um 3,8 Prozent und Tencent um 4,7 Prozent. In Sydney, wo der Handel bereits beendet ist, folgte der S&P/ASX 200 der schwachen Wall Street nach unten, erholte sich jedoch aufgrund der angekündigten Notfallmaßnahmen der US-Regulierungsbehörden zur Stützung des Bankensektor von anfänglich höheren Verlusten wieder etwas.

US-NACHBÖRSE

Der nachbörsliche Handel war von den Auswirkungen des Zusammenbruchs der Sillicon Valley Bank (SVB) gekennzeichnet. Die SVB-Aktie war vom Handel ausgesetzt. Die Aktie von Meta Platforms rückte 1,6 Prozent vor. Die Facebook-Muttergesellschaft plant Kreisen zufolge weitere Entlassungen, die in mehreren Runden in den kommenden Monaten angekündigt werden sollen. 2022 hatte Meta 11.000 Stellen abgebaut. Roku büßten 3,0 Prozent ein. Das Streaming-Unternehmen hatte mitgeteilt, dass mehr als ein Viertel seines gesamten Barguthabens bei der SVB liege und größtenteils unversichert sei. Der Aktienkurs von Aehr Test Systems stieg hingegen um 0,8 Prozent. Das Unternehmen habe zwar ein Konto bei der SVB, jedoch mache es weniger als 6 Prozent der 41,8 Millionen Dollar an Barmitteln und kurzfristigen liquiden Mittel aus. Cingulate Inc. hatte mitgeteilt, dass es rund 8,6 Millionen Aktien zu einem angenommenen kombinierten öffentlichen Angebotspreis von 1,45 Dollar je Aktie und einem dazugehörigen Optionsschein anbietet. Die Aktie des biopharmazeutischen Unternehmens knickte um 28,7 Prozent ein.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                31.909,64        -1,1%       -345,22          -3,7% 
S&P-500              3.861,59        -1,4%        -56,73          +0,6% 
Nasdaq-Comp.        11.138,89        -1,8%       -199,47          +6,4% 
Nasdaq-100          11.830,28        -1,4%       -165,60          +8,1% 
 
                     Freitag     Donnerstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 1,186 Mrd   0,973 Mrd 
Gewinner               442         431 
Verlierer            2.637       2.680 
Unverändert             90          68 
 

Schwach - Im Blick standen der US-Arbeitsmarktbericht und der Banken-Sektor. Dieser lag nach einem volatilen Verlauf schließlich 0,5 Prozent im Minus. Sorgen, dass die in Schwierigkeiten geratene Bank SVB auf den Sektor übergreifen könnte, drückten die Aktien. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen lag im Februar mit 311.000 über der Prognose einer Zunahme um 225.000, doch erhöhte sich die Arbeitslosenquote auf 3,6 von zuvor 3,4 Prozent. Hier war mit einem unveränderten Stand gerechnet worden. Die Verluste der SVB werfen die Frage auf, wie viel die Wertpapiere, die die Banken halten, wert sind, wenn sie verkaufen müssen. Im Dow-Jones-Index fielen die Aktien von Goldman Sachs um 4,2 Prozent. Die Papiere von JP Morgan lagen dagegen 2,5 Prozent im Plus. Die Aktien einiger kleinerer Institute sackten massiv ab. So verloren Western Alliance 21 Prozent und First Republic Bank 15 Prozent.

Bei den Einzelwerten stand die Oracle-Aktie im Fokus. Das Softwareunternehmen hatte in seinem dritten Geschäftsquartal trotz eines kräftigen Wachstums weniger verdient. Die Papiere fielen um 3,2 Prozent. Für Gap ging es um 6,1 Prozent nach unten. Der Modehändler meldete für sein viertes Geschäftsquartal einen Umsatzrückgang und eine Verlustausweitung. Caterpillar verloren 5,8 Prozent. Die UBS ist der Ansicht, dass die Gewinndynamik bis 2024 nicht ausreicht, um den aktuellen Aktienkurs zu rechtfertigen. Die Analysten senkten die Aktien-Einstufung auf "Verkaufen".

US-ANLEIHEN


 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,58        -29,0          4,87           16,2 
5 Jahre                  3,95        -25,3          4,20           -5,5 
7 Jahre                  3,84        -23,0          4,07          -12,8 
10 Jahre                 3,69        -22,1          3,91          -19,2 
30 Jahre                 3,69        -16,5          3,85          -28,1 
 

Am Anleihemarkt legten die Notierungen massiv zu. Die Rendite zehnjähriger Papiere verlor 22,1 Basispunkte auf 3,69 Prozent, nach 3,82 Prozent vor den Arbeitsmarkt-Daten. Aber auch die Sorge vor einer Ansteckung im Bankensektor trieb die Teilnehmer in die Anleihen.

DEVISEN


           zuletzt  +/- %      00:00   Fr, 8:49   % YTD 
EUR/USD     1,0723  +0,3%     1,0695     1,0597   +0,2% 
EUR/JPY     144,06  +0,2%     143,78     144,55   +2,6% 
EUR/GBP     0,8851  +0,0%     0,8850     0,8865   +0,0% 
GBP/USD     1,2116  +0,3%     1,2085     1,1956   +0,2% 
USD/JPY     134,33  -0,1%     134,42     136,39   +2,5% 
USD/KRW   1.320,64     0%   1.320,64   1.321,82   +4,7% 
USD/CNY     6,9063     0%     6,9063     6,9668   +0,1% 
USD/CNH     6,8859  -0,4%     6,9145     6,9746   -0,6% 
USD/HKD     7,8452  -0,0%     7,8482     7,8498   +0,5% 
AUD/USD     0,6670  +0,6%     0,6630     0,6600   -2,1% 
NZD/USD     0,6194  +0,6%     0,6158     0,6115   -2,5% 
Bitcoin 
BTC/USD  22.440,07  +2,6%  21.866,92  19.979,79  +35,2% 
 

Der Dollar kam nach dem US-Arbeitsmarktbericht unter Druck. Der Dollar-Index verlor 0,7 Prozent. "In der Summe aller Teile ist der US-Arbeitsmarktbericht nicht hawkish", stufte Stephen Innes von Spi-Assetmanagement die Payrolls ein. Der Arbeitsmarktbericht bringe die marktbasierten Quoten auf 50:50 für eine Zinsanhebung um 50 Basispunkte bei der nächsten FOMC-Sitzung zurück.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


           zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex    76,98        76,68  +0,4%    +0,30  -4,4% 
Brent/ICE    83,07        82,78  +0,4%    +0,29  -2,7% 
 

Die Ölpreise drehten mit den Arbeitsmarktdaten ins Plus und holten damit anfängliche Verluste wieder auf. Anhaltende Befürchtungen wegen der konjunkturellen Auswirkungen steigender Zinssätze hatten zuletzt drei Handelstage in Folge für Abgaben gesorgt.

METALLE


                zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)    1.879,91  1.883,18  -0,2%    -3,27   +3,1% 
Silber (Spot)     20,82     20,73  +0,5%    +0,09  -13,1% 
Platin (Spot)    971,63    957,88  +1,4%   +13,75   -9,0% 
Kupfer-Future      4,02      4,05  -0,6%    -0,02   +5,6% 
 

Der Goldpreis zog mit dem schwächeren Dollar kräftig an. Zudem stützten die Unsicherheit um den Bankensektor und die fallenden Renditen.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

USA/EU

Im Streit um US-Subventionen für grüne Technologien wollen sich die USA und die EU mit einem Abkommen über strategisch wichtige Mineralien für Autobatterien annähern. US-Subventionen für Elektrofahrzeuge sollen auch dann möglich sein, wenn in der EU gewonnene oder verarbeitete Mineralien in den Batterien stecken, wie US-Präsident Joe Biden und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Freitag nach einem Treffen im Weißen Haus mitteilten.

CHINA

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March 13, 2023 03:05 ET (07:05 GMT)