Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In den USA bleiben Börsen und der Anleihemarkt wegen des Feiertages "Labor Day" geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Der Beschäftigungsaufbau in den USA dürfte sich im August fortgesetzt haben, wenn auch weniger deutlich als im Juli. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte schätzen den Stellenzuwachs außerhalb der Landwirtschaft im Schnitt auf 318.000. Im Juli waren 528.000 Arbeitsplätze geschaffen worden. Die Arbeitsmarktdaten werden am Freitag um 14.30 Uhr MESZ veröffentlicht.

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist eines der Kriterien, an denen die US-Notenbank ihre Geldpolitik ausrichtet. Erst vor einer Woche hatte Fed-Chef Jerome Powell signalisiert, dass die Notenbank die Zinsen weiter erhöhen werde, um die Inflation unter Kontrolle zu bekommen. Dieser Prozess werde wahrscheinlich den Arbeitsmarkt schwächen, sagte er.

Nach Meinung der Commerzbank dürfte jedoch von einem Konjunkturabschwung am US-Arbeitsmarkt weiterhin nichts zu spüren sein. "Und selbst wenn die Zahl heute enttäuschend niedrig ausfallen sollte, ist fraglich, ob eine Zahl ausreicht, um die Fed von ihrem aktuellen Kurs abzubringen", so Devisenanalystin You-Na Park-Heger. Sicherlich würde ein überraschend niedriger Stellenaufbau die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung um 50 statt um 75 Basispunkte auf der Fed-Sitzung im laufenden Monat erhöhen. An der Entschlossenheit der US-Notenbank, die Inflation zu bekämpfen, würde das allerdings wohl nichts ändern, vermutet die Analystin.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

Keine wichtigen Termine angekündigt

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:30 Arbeitsmarktdaten August 
          Beschäftigung ex Agrar 
          PROGNOSE: +318.000 gg Vm 
          zuvor:    +528.000 gg Vm 
          Arbeitslosenquote 
          PROGNOSE: 3,5% 
          zuvor:    3,5% 
          durchschnittliche Stundenlöhne 
          PROGNOSE: +0,4% gg Vm/+5,3% gg Vj 
          zuvor:    +0,5% gg Vm/+5,2% gg Vj 
 
    16:00 Auftragseingang Industrie Juli 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm 
          zuvor:    +2,0% gg Vm 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


 
INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      3.964,50  -0,1% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  12.282,75  -0,1% 
Nikkei-225                27.652,94  -0,0% 
Hang-Seng-Index           19.455,05  -0,7% 
Kospi                      2.413,20  -0,1% 
Shanghai-Composite         3.190,52  +0,2% 
S&P/ASX 200                6.838,80  -0,1% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Die Börsen in Ostasien und Australien zeigen sich am Freitag meist wenig verändert. Vor der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für August im späteren Tagesverlauf halten sich die Anleger zurück. Die Vorgaben aus den USA sind leicht positiv, dort hat sich die Lage nach dem jüngsten Ausverkauf immerhin stabilisiert. Die Tokioter Börse erhält etwas Unterstützung vom schwachen Yen, während neue Lockdowns in China die Kauflaune an den chinesischen Börsen etwas dämpfen. In Seoul werden Inflationsdaten mit Erleichterung aufgenommen. Der Preisauftrieb in Südkorea hat sich im August überraschend abgeschwächt. Gesucht sind die Aktien der Autohersteller Hyundai Motor (+1%) und Kia (+0,9%). Beide haben ihren weltweiten Fahrzeugabsatz im August gesteigert.

US-NACHBÖRSE

Lululemon berichtete von nachlassenden Lieferkettenproblemen und setzte sich nach einem überraschend guten zweiten Quartal ehrgeizigere Jahresziele. Die Aktie sprang daraufhin um 9,8 Prozent.Auch Broadcom hat in seinem dritten Geschäftsquartal mehr verdient als erwartet. Die Aktien des Halbleiterherstellers gewannen 1,9 Prozent. Starbucks rückten um 0,6 Prozent vor. Die Kaffeehauskette hat den Reckitt-Chef Laxman Narasimhan zum neuen CEO ernannt.

WALL STREET


                      zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                31.656,42        +0,5%        145,99         -12,9% 
S&P-500              3.966,85        +0,3%         11,85         -16,8% 
Nasdaq-Comp.        11.785,13        -0,3%        -31,08         -24,7% 
Nasdaq-100          12.274,63        +0,0%          2,59         -24,8% 
 
                     Donnerstag  Mittwoch 
Umsatz NYSE (Aktien)  897 Mio    1,23 Mrd 
Gewinner              943        1.004 
Verlierer           2.279        2.194 
Unverändert           134          151 
 

Gut behauptet - Die Sorgen vor weiteren starken Zinserhöhungen und damit einhergehende Rezessionsängste hatten die Börsen zunächst fest im Griff. Dazu kamen schwache Konjunkturdaten aus China und ein dortiger neuer Lockdown. Im Handelsverlauf kam es aber ohne neue Nachrichten zu einer starken Erholungsbewegung, nachdem es an den vier Tagen zuvor abwärts gegangen war. Nachdem US-Notenbankpräsident Jerome Powell vor Wochenfrist klar signalisiert hatte, weiter kräftig an der Zinsschraube drehen zu wollen, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen, auch wenn dies die US-Konjunktur belasten sollte, spielten die Konjunkturdaten des Tages diesem Plan in die Hände - getreu dem Motto: Gute Nachrichten sind schlechte Nachrichten. Für Nvidia ging es um 7,7 Prozent abwärts, weil die US-Regierung strengeren Vorgaben für das Geschäft mit China und Russland macht. Die Kurse der Wettbewerber AMD und Intel verloren 3,0 bzw 0,5 Prozent. Der Halbleitersektor war mit einem Minus von 2,6 Prozent größter Verlierer der S&P-500-Branchenindizes. Die Okta-Aktie stürzte um über 33 Prozent ab. Der Anbieter von Identitätslösungen hatte zwar starke Ergebnisse für sein zweites Geschäftsquartal gemeldet, allerdings verläuft die Integration des im vergangenen Jahr übernommenen Softwareherstellers Auth0 offenbar holprig und führt dazu, dass Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, was das Wachstum bremst.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,52         +3,7          3,48          278,6 
5 Jahre                  3,39         +5,2          3,34          213,4 
7 Jahre                  3,36         +4,3          3,31          191,7 
10 Jahre                 3,26         +6,5          3,19          174,7 
30 Jahre                 3,37         +7,7          3,30          147,4 

Nach positiv überraschenden Konjunkturdaten des Tages stiegen die Marktzinsen weiter, die US-Zehnjahresrendite um 8 Basispunkte auf 3,27 Prozent. Die guten Daten machen der Fed den Rücken frei, die avisierten weiteren starken Zinserhöhungen in die Tat umzusetzen, ohne unmittelbar ein Abrutschen in die Rezession befürchten zu müssen.

DEVISEN


DEVISEN          zuletzt        +/- %      00:00  Do, 9:10 Uhr    % YTD 
EUR/USD           0,9971        +0,3%     0,9946        1,0018   -12,3% 
EUR/JPY           139,94        +0,3%     139,48        139,52    +6,9% 
EUR/GBP           0,8634        +0,2%     0,8618        0,8642    +2,8% 
GBP/USD           1,1549        +0,1%     1,1542        1,1593   -14,7% 
USD/JPY           140,34        +0,1%     140,22        139,27   +21,9% 
USD/KRW         1.357,72        +0,1%   1.356,25      1.354,28   +14,2% 
USD/CNY           6,9026        -0,1%     6,9070        6,9014    +8,6% 
USD/CNH           6,9106        -0,1%     6,9161        6,9095    +8,8% 
USD/HKD           7,8487        +0,0%     7,8483        7,8486    +0,7% 
AUD/USD           0,6785        +0,0%     0,6784        0,6829    -6,6% 
NZD/USD           0,6060        -0,3%     0,6077        0,6098   -11,2% 
Bitcoin 
BTC/USD        19.753,65        -1,0%  19.753,65     19.928,22   -57,3% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die guten Konjunkturdaten des Tages und die darauf steigenden Marktzinsen trieben den Dollar, der Dollarindex legte um fast 1 Prozent zu auf ein 20-Jahreshoch. Der Euro lag zuletzt mit 0,9949 Dollar wieder deutlich unter der Parität.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %       +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex          88,39        86,61      +2,1%         +1,78   +24,6% 
Brent/ICE          94,25        92,36      +2,0%         +1,89   +27,5% 
 
YTD zu Vortagsschluss 
 

Mit den Ölpreisen ging es den dritten Tag in Folge kräftig abwärts um fast 4 Prozent. Der Markt habe weiter mit Nachfragesorgen zu kämpfen, hieß es bei DNB Markets, auch mit Blick auf die covidbedingten Abriegelungen in China.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %       +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)     1.699,13     1.696,50      +0,2%         +2,63    -7,1% 
Silber (Spot)      17,85        17,88      -0,1%         -0,02   -23,4% 
Platin (Spot)     831,85       830,95      +0,1%         +0,90   -14,3% 
Kupfer-Future       3,42         3,41      +0,1%         +0,00   -22,9% 
 
YTD zu Vortagsschluss 
 

Der Goldpreis (-1,0%) fiel deutlich und in den Bereich eines Sechswochentiefs, belastet vom festeren Dollar und den höheren Anleiherenditen. Silber ist aktuell so billig wie seit zwei Jahren nicht.

+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 20.00 UHR +++++

ATOMSTREIT IRAN / USA

Im Ringen um eine Neuauflage des Atomabkommens mit dem Iran haben sich die USA enttäuscht über die jüngste Antwort aus Teheran gezeigt. "Wir können bestätigen, dass wir über die EU die Antwort des Iran erhalten haben", sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums am Donnerstagabend (Ortszeit) in Washington. "Wir prüfen sie und werden über die EU antworten, aber leider ist sie nicht konstruktiv."

USA/CHINA

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September 02, 2022 01:33 ET (05:33 GMT)