Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Bei dem US-Essenslieferdienst Grubhub ist nach Aussage seines CEO die Option eines vollständigen Verkaufs durch die Muttergesellschaft Just Eat Takeway nicht vom Tisch. Allerdings hoffe man einen strategischen Partner zu finden, der in das Unternehmen investiere, sagte Grubhub-Chef Adam DeWitt. DeWitt betonte, ein Verkauf stehe nicht unmittelbar bevor. Just Eat Takeaway hatte Ende April erklärt, einen Verkauf des erst im vergangenen Juni übernommenen US-Lieferdienstes Grubhub zu prüfen. Zuvor hatte der Investor Cat Rock Capital Management den Essenslieferanten aufgefordert, Grubhub bis zum Ende des Jahres zu verkaufen oder abzuspalten und die seiner Meinung nach starke Unterbewertung von Just Eat seit der Übernahme am 15. Juni 2021 zu beheben. Grubhub war bei der rein aktienbasierte Transaktion mit 7,3 Milliarden US-Dollar bewertet worden.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
  14:30 BIP (3. Veröffentlichung) 1Q 
        annualisiert 
        PROGNOSE:  -1,5% gg Vq 
        vorläufig: 2. Veröff.: -1,5% gg Vq 
        zuvor:     4. Quartal: +6,9% gg Vq 
        BIP-Deflator 
        PROGNOSE:  +8,1% gg Vq 
        vorläufig: 2. Veröff.: +8,1% gg Vq 
        zuvor:     4. Quartal: +7,1% gg Vq 
 
  16:30 Rohöllagerbestandsdaten (Woche) der staatlichen 
        Energy Information Administration (EIA) 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      3.832,75  +0,2% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  11.714,25  +0,3% 
Nikkei-225                26.771,43  -1,0% 
Hang-Seng-Index           21.997,12  -1,9% 
Kospi                      2.385,59  -1,5% 
Schanghai-Composite        3.378,01  -0,9% 
S&P/ASX 200                6.709,30  -0,8% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Die Börsen folgen den schwachen US-Vorgaben. Händler sprechen von einer negativen Gemengelage mit Inflations- und Rezessionssorgen. Aber auch mit den Lockerungen der chinesischen Corona-Maßnahmen, die am Vortag noch gestützt hatten, gehen Händler nun hart ins Gericht. Die Verkürzung der Quarantäne für einreisende Besucher sei keineswegs eine Abkehr der Null-Covid-19-Strategie, heißt es. Die Maßnahme sei eher Symbolpolitik. Damit drohten die Lieferkettenprobleme anzuhalten, einschließlich der inflationstreibenden Effekte. In Japan stützt auch der seit zwei Tagen sinkende Yen nicht. Die Dollarstärke sei Ausdruck der ökonomischen Verunsicherung, der Yen habe angesichts der auseinanderlaufenden Geldpolitik in Japan und den USA seine Rolle als vermeintlich sicherer Hafen etwas eingebüßt, heißt es. Besonders Halbleiterwerte stehen unter Druck. In China verbuchen verbuchen im Kernland vor allem Automobil- und Bergbauwerte im Nichtmetallsektor Verluste. In Hongkong sind die Abgaben breit gestreut. Auch in Südkorea geben Automobilwerte deutlicher nach. So verlieren Hyundai Motor und Kia 5,4 bzw. 4,5 Prozent. Laut Berichten gab es bei Hyundai Motor Durchsuchungen in Deutschland im Zuge des Dieselskandals.

US-NACHBÖRSE

Pinterest bekommt einen neuen CEO. Bill Ready kommt von der Alphabet-Tochter Google, wo er seit 2020 President of Commerce war. Im Handel verbindet man mit dem Wechsel an der Spitze die Hoffnung, dass das Unternehmen sich nun verstärkt auf den Bereich E-Commerce konzentriert wird. Der Aktienkurs kletterte an der Nasdaq 4,4 Prozent. Walt Disney stiegen um 1 Prozent. Der Unterhaltungskonzern hat den Vertrag von CEO Bob Chapek um drei Jahre verlängert. Anleger rechnen ihm an, die Gesellschaft recht unbeschadet durch die Corona-Pandemie geführt zu haben. Nach Vorlage von Viertquartalszahlen brachen Aerovironment um 10,7 Prozent ein. Das Unternehmen verbuchte gesunkene Umsatz- und Ergebniskennziffern und lieferte zudem einen Ausblick unter Markterwartung. Für Progress Software ging es nach Veröffentlichung von Zweitquartalszahlen über Markterwartung um 1,1 Prozent nach unten. Beim Ausblick hätten Anleger auf etwas mehr gehofft, hieß es.

WALL STREET


INDEX           zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
DJIA          30.946,99  -1,6%  -491,27     -14,8% 
S&P-500        3.821,55  -2,0%   -78,56     -19,8% 
Nasdaq-Comp.  11.181,54  -3,0%  -343,01     -28,5% 
Nasdaq-100    11.637,77  -3,1%  -370,47     -28,7% 
 
                     Dienstag  Montag 
Umsatz NYSE (Aktien) 0,92 Mrd  0,98 Mrd 
Gewinner                1.020     1.785 
Verlierer               2.240     1.496 
Unverändert               149       122 

Sehr schwach - Ein schwaches US-Verbrauchervertrauen sorgte für kräftige Abgaben. Der Index rutschte im Juni auf den niedrigsten Stand seit Februar 2021. Das verstärkte die Befürchtungen vor der angekündigten harschen Gangart der US-Notenbank bei den kommenden Zinserhöhungen und damit verbundenen Rezessionsgefahren. Anfänglich hatten die Indizes noch zugelegt, ausgelöst durch Corona-Lockerungen in China. Nike (-7,0%) übertraf zwar im vierten Geschäftsquartal die Erwartungen und kündigte einen Aktienrückkauf an und klang auch im Ausblick optimistisch. Am Markt überwogen aber Aussagen über höhere Lagerbestände und Engpässe in der Lieferkette. Besser als der Gesamtmarkt hielten sich Bankenaktien. Nachdem die Institute den jährlichen Stresstest der US-Notenbank bestanden haben, melden sie nun Dividendenerhöhungen. Morgan Stanley (+0,9%) kündigte außerdem ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu 20 Milliarden Dollar an.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite    Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  3,13        +1,1        3,12      240,0 
5 Jahre                  3,25        +0,1        3,25      199,2 
7 Jahre                  3,26        -1,5        3,28      182,2 
10 Jahre                 3,19        -1,6        3,21      168,2 
30 Jahre                 3,29        -2,4        3,32      139,3 
 

Die Anleihen stabilisierten sich nach den jüngsten deutlichen Abgaben. Die Zehnjahresrendite reduzierte sich um 1,6 Basispunkte auf 3,19 Prozent.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt       +/- %      00:00   Di, 9:17   % YTD 
EUR/USD           1,0507       -0,1%     1,0522     1,0590   -7,6% 
EUR/JPY           142,93       -0,2%     143,25     143,79   +9,2% 
EUR/GBP           0,8615       -0,2%     0,8636     0,8628   +2,5% 
GBP/USD           1,2197       +0,1%     1,2184     1,2272   -9,9% 
USD/JPY           136,03       -0,1%     136,13     135,80  +18,2% 
USD/KRW         1.294,60       +0,2%   1.291,91   1.284,03   +8,9% 
USD/CNY           6,6996       -0,1%     6,7081     6,6847   +5,4% 
USD/CNH           6,7029       -0,0%     6,7038     6,6816   +5,5% 
USD/HKD           7,8463       -0,0%     7,8478     7,8470   +0,6% 
AUD/USD           0,6900       -0,1%     0,6907     0,6954   -5,0% 
NZD/USD           0,6249       +0,2%     0,6238     0,6303   -8,5% 
Bitcoin 
BTC/USD        20.146,39       -1,1%  20.371,23  20.893,55  -56,4% 
 

Der Dollar erholte sich von den jüngsten Abgaben, der Dollar-Index legte um 0,6 Prozent zu. Der Euro fiel deutlicher unter die Marke von 1,06 Dollar. Angesichts der die Stimmung belastenden Sorgen, dass sich die Konjunktur weltweit abschwächen könnte, dürfte es für den Euro schwer werden, weiter zuzulegen, so Commerzbank-Analystin You-Na Park-Heger. Zudem bleibe weiter das Risiko einer Energiekrise.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHÖL            zuletzt   VT-Settl.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         110,92      111,76      -0,8%      -0,84  +53,7% 
Brent/ICE         117,09      117,98      -0,8%      -0,89  +55,2% 
 

Die Ölpreise stiegen auf den höchsten Stand seit Mitte Juni und gewannen bis zu 2,4 Prozent. Die Lockerungen von Corona-Restriktionen in China heizten Spekulationen um eine höhere Rohstoffnachfrage an. Dazu kamen Zweifel an der Fähigkeit Saudi-Arabiens und der Vereinigten Arabischen Emirate, ihre Produktion deutlich zu steigern. Zudem denke die G7 weiter darüber nach, wie die russische Öl- und Gasförderung eingedämmt werden könne, hieß es.

METALLE


METALLE          zuletzt      Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.821,73    1.819,96      +0,1%      +1,77   -0,4% 
Silber (Spot)      20,86       20,86      +0,0%      +0,00  -10,5% 
Platin (Spot)     923,23      914,58      +0,9%      +8,65   -4,9% 
Kupfer-Future       3,71        3,77      -1,8%      -0,07  -16,5% 
 

Der Goldpreis fiel um 0,2 Prozent und den niedrigsten Stand seit rund zwei Wochen.

+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++

NATO

Nach langem Zögern unterstützt die Türkei nun den Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands.

INNENPOLITIK ECUADOR

Im von Protesten erschütterten Ecuador ist ein Antrag für eine Amtsenthebung von Präsident Guillermo Lasso im Parlament gescheitert. Anstelle der erforderlichen 92 Abgeordneten stimmten lediglich 80 Abgeordnete für eine Amtsenthebung des konservativen Präsidenten, der wegen der Proteste gegen hohe Lebenshaltungskosten massiv unter Druck steht.

US-ERDÖLMARKT

Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 3,8 Millionen Barrel gefallen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 5,6 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände erhöhten sich um 2,9 Millionen Barrel nach plus 1,2 Millionen eine Woche zuvor.

KONJUNKTUR JAPAN

Einzelhandelsumsatz Mai +3,6% gg Vorjahr

Einzelhandelsumsatz Supermärkte Mai +8,5% gg Vj

WALT DISNEY

Der Board hat einstimmig beschlossen, den Vertrag von CEO Bob Chapek um drei Jahre zu verlängern.

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June 29, 2022 01:55 ET (05:55 GMT)