Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

FREITAG: In den USA findet am Anleihemarkt nur ein verkürzter Handel (bis 20 Uhr MESZ) wegen des Memorial Day am Montag statt.

MONTAG: In den USA bleiben die Börsen wegen des Memorial Day geschlossen.

MONTAG: In Großbritannien finden wegen des Spring Bank Holidays kein Handel statt.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Der Aufsichtsrat von Thyssenkrupp hat den geplanten Einstieg des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky bei der Stahltochter Steel Europe mit knapper Mehrheit gebilligt. Die Entscheidung sei mit dem Zweitstimmrecht des Aufsichtsratsvorsitzenden getroffen worden gegen die Stimmen der Arbeitnehmervertreter, teilte der Konzern mit. Die Energieholding EPCG von Kretinsky soll zunächst 20 Prozent der Anteile von Thyssenkrupp Steel übernehmen, später dann weitere 30 Prozent. An einem Konzept für die Zukunft der Stahlsparte arbeitet derzeit der Stahl-Vorstand. Thyssenkrupp-Vorstandschef Miguel Lopez hatte vor Stahl-Arbeitern für den geplanten Teilverkauf der Thyssenkrupp-Tochter geworben, die sich zu tausenden vor der Essener Konzernzentrale zum Protest versammelt hatten. "Ohne Einschnitte wird es nicht gehen", sagte er. Es werde aber auch weiterhin keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Energie werde im Zuge der Dekarbonisierung der Stahlerzeugung zu einem entscheidenden Kostenpunkt. Deshalb brauche man die EPCG als Partner. Lopez verfolgt das Ziel, die konjunkturabhängige Stahlsparte aus der eigenen Bilanz zu dekonsolidieren. Zugleich sollen die Stahlkapazitäten um knapp ein Viertel verringert werden. Dabei wird es auch zu einem Stellenabbau kommen. Die Gewerkschaft IG Metall fürchtet, dass Thyssenkrupp die Beteiligung an den Hüttenwerken Krupp Mannesmann aufgeben könnte.

+++++ TAGESTHEMA II +++++

Der Präsident der Federal Reserve Bank of Atlanta, Raphael Bostic, geht davon aus, dass die Zinsen langfristig stabil bleiben werden. Eine Rückkehr zum jährlichen Inflationsziel der US-Notenbank von 2 Prozent könnte allerdings noch in weiter Ferne liegen. "Wir müssen etwas geduldiger sein und uns sicherer sein, dass die Inflation auf dem Weg zu 2 Prozent ist, bevor wir uns bewegen", sagte Bostic.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

10:00 DE/Lanxess AG, HV

10:00 DE/Software AG, HV

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)


Brenntag              2,10 EUR 
Klöckner              0,20 EUR 
LEG Immobilien        2,45 EUR 
Nemetschek            0,48 EUR 
Secunet Security      2,36 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- DE 
    08:00 BIP (2. Veröffentlichung) 1Q 
          kalender- und saisonbereinigt gg Vq 
          PROGNOSE:     +0,2% gg Vq 
          1. Veröff.:   +0,2% gg Vq 
          4. Quartal:   -0,5% gg Vq 
          kalenderbereinigt gg Vj 
          PROGNOSE:     -0,2% gg Vj 
          1. Veröff.:   -0,2% gg Vj 
          4. Quartal:   -0,2% gg Vj 
- FR 
    08:45 Geschäftsklimaindex Mai 
          PROGNOSE: 100 
          zuvor:    100 
- US 
    14:30 Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter April 
          PROGNOSE: -1,0% gg Vm 
          zuvor:    +2,6% gg Vm 
    16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (2. Umfrage) Mai 
          PROGNOSE:     67,8 
          1. Umfrage:   67,4 
          zuvor:        77,2 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               18.659,00     0% 
E-Mini-Future S&P-500     5.292,75  +0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   18.713,00  +0,1% 
Nikkei-225               38.710,11  -1,0% 
Schanghai-Composite       3.110,03  -0,2% 
Hang-Seng-Index          18.647,51  -1,2% 
                                  +/- Ticks 
Bund -Future                129,98     -2 
 
Donnerstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            18.691,32      +0,1% 
DAX-Future     18.659,00      -0,4% 
XDAX           18.593,59      -0,3% 
MDAX           27.193,85      +0,2% 
TecDAX          3.449,96      -0,1% 
EuroStoxx50     5.037,60      +0,2% 
Stoxx50         4.511,29      +0,2% 
Dow-Jones      39.065,26      -1,5% 
S&P-500-Index   5.267,84      -0,7% 
Nasdaq-Comp.   16.736,03      -0,4% 
EUREX            zuletzt    +/- Ticks 
Bund-Future     130,00%        -47 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit fallenden Kursen rechnen Händler. Die Märkte hätten selbst in den USA eine Weile gebraucht, um von der Fixierung auf den KI-Vorzeigewert Nvidia auf das Thema Zinsängste umzuschalten, heißt es. Auch aus Asien kommen am Morgen negative Vorlagen. Mit den extrem starken US-Einkaufsmanager-Indizes war der Markt auf dem völlig falschen Fuß erwischt worden. Zinssenkungen durch die Fed sind vor diesem Hintergrund fast nicht mehr zu rechtfertigen. Vor allem ist nun auch die US-Industrie als Inflationstreiber hinzugekommen, nachdem der Antrieb zuvor vom Service-Sektor ausgegangen war. Weiteres Öl ins Feuer goß Atlanta Fed-Präsident Raphael Bostic. Er betonte, der Markt müsse sich auf länger höhere Zinsen einstellen. "Unter der Haube zeigt der Markt wirklich eine Risk-Off-Einstellung", sagte Adam Phillips, Investment-Direktor bei EP Wealth Advisors.

Rückblick: Behauptet - Die Freude über starke Quartalszahlen des KI-Zugpferds Nvidia beflügelte nicht. Stattdessen sorgten "zu starke" US-Konjunkturdaten für schlechte Laune: Denn anstatt zu sinken, sprangen die US-Einkaufsmanager-Indizes (PMI) auf neue Zweijahreshochs. Der Fed dürfte es nun schwer fallen, Argumente für eine Zinssenkung zu finden. Umgekehrt positiv wirkten sich die PMI-Daten für Europa aus: Besonders in Deutschland verbessern sich langsam die Aussichten der Industrie. Dies legt eine beginnende Konjunkturerholung nahe. Konjunkturzykliker waren daher trotz der Zinssorgen gesucht. ABB stiehen um 1,8 Prozent und Schneider Electric um 1,2 Prozent. Bei den Technologiewerten stiegen ASML um 2,6 Prozent. Die Branche war mit plus 1,1 Prozent Tagessieger - dank Nvidia. Verlierer waren die Versorger wegen eines Kurseinbruchs von fast 11 Prozent bei National Grid. Das Unternehmen sieht einen immensen Investitionsbedarf und plant eine Kapitalerhöhung. Auch Eon wurden von der Branchenschwäche belastet und fielen um 1,7 Prozent. Bei Julius Bär ging es um 3,2 Prozent höher. Trotz schwacher Neumittelzuflüsse würdigten Analysten wie von JP Morgan die starke operative Entwicklung.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Behauptet - Unter den Konjunkturzyklikern stiegen MTU um 3,2 Prozent und Siemens um 2 Prozent. Im MDAX kletterten typische Branchenwerte wie Kion um 3,7 Prozent und Jungheinrich um 5 Prozent. Airbus erhöhten sich um 0,6 Prozent, obwohl US-Konkurrent Boeing um über 6 Prozent fiel. Der US-Flugzeugbauer ist mit seinem Cashflow mehr als unzufrieden. Bei Gerresheimer ging es um 12,7 Prozent nach oben: Der Verpackungshersteller kauft Blitz LuxCo in Italien für rund 800 Millionen Euro. Der Preis wurde im Handel als gut eingestuft. Vor allem soll Blitz schon ab dem ersten Jahr einen positiven Ergebnisbeitrag liefern. CTS Eventim sprangen nach Erstquartalszahlen um 4,8 Prozent. Der Eintrittskartenvermarkter profitierte von der rasanten Verteuerung von Konzert- und Veranstaltungstickets seit Corona-Ende. Der Gewinn übertraf daher die Prognose deutlich.

XETRA-NACHBÖRSE

Leichten Abgabedruck gab es nach Aussage eines Händlers von Lang & Schwarz. Er verwies zur Begründung auf die negativen Vorgaben der Wall Street. Unter den Einzelwerten standen Thyssenkrupp im Blick. Der Aufsichtsrat hatte den geplanten Einstieg des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky in die Stahltochter Steel Europe mit knapper Mehrheit gebilligt. Die Aktie wurde 1,2 Prozent fester getaxt.

USA - AKTIEN

Schwach - Während der Dow-Jones-Index von deutlichen Verlusten bei Boeing und Intel bis an die Marke von 39.000 Punkten gedrückt wurde, hielt sich das Minus der Nasdaq-Indizes in Grenzen. Hier stützten starke Geschäftszahlen von Nvidia (+9,3%). Dagegen kamen die Aktien anderer Chip-Hersteller wie Texas Instruments (-2,6%) und Intel (-4,3%) unter Druck. Getrübt wurde das Sentiment auch von anhaltenden Sorgen der US-Notenbanker über die hartnäckige Inflation in den USA. Boeing knickten um 7,6 Prozent ein. Einen Monat, nachdem der US-Flugzeughersteller bekannt gegeben hatte, im ersten Quartal dieses Jahres fast 4 Milliarden Dollar verbrannt zu haben, warnte CFO Brian West, es könne im laufenden Quartal ähnlich schlimm oder sogar noch schlimmer kommen. Für die A-Aktie von News Corp ging es 0,3 Prozent nach unten. Der Medienkonzern, dem das Wall Street Journal und auch diese Nachrichtenagentur gehören, hat ein bedeutendes Lizenzabkommen mit OpenAI geschlossen. Mondelez verloren 2,0 Prozent. Die EU hat gegen das Unternehmen eine Geldbuße von 337,5 Millionen Euro verhängt. DuPont (+0,5%) hatte die Aufspaltung in drei separate Gesellschaften angekündigt.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,93         +6,4          4,87       51,4 
5 Jahre                  4,53         +6,3          4,46       52,7 
7 Jahre                  4,50         +5,5          4,44       52,6 
10 Jahre                 4,48         +5,2          4,42       59,6 
30 Jahre                 4,58         +4,1          4,54       61,1 
 

Die Renditen legten mit der sinkenden Wahrscheinlichkeit auf eine baldige Zinssenkung zu. Dies hätten die besser als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes und die wöchentlichen Erstanträge unterstrichen, so ein Beobachter. Das Fed-Sitzungsprotokoll habe zudem bestätigt, dass die US-Notenbank weitere Daten benötige, um sicherzustellen, dass sich die Inflation in Richtung des Zielwerts der Fed von 2,0 Prozent falle.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

May 24, 2024 01:30 ET (05:30 GMT)