Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den asiatischen Märkten.

Nach einem positiven Wochenbeginn am Montag, der von einer Erholung der Tech-Aktien, einer Beruhigung an den Anleihemärkten und einer Abkühlung der geopolitischen Spannungen unterstützt wurde, dürften die asiatischen Aktienmärkte am Dienstag wieder an Fahrt gewinnen.

Der Wirtschaftskalender für Dienstag ist mit den Berichten zu den Einkaufsmanagerindizes aus Japan, Australien und Indien, der Verbraucherinflation aus Singapur und Hongkong, der Erzeugerinflation aus Südkorea und der Industrieproduktion aus Taiwan ziemlich voll.

Devisenhändler sind weiterhin auf der Hut vor Yen-Interventionen, da sich der Dollar der Marke von 155,00 Yen nähert. Es stellt sich jedoch die Frage, ob Tokio so kurz vor der zweitägigen Sitzung der Bank of Japan, die am Donnerstag beginnt, handeln wird.

Auch Chinas Yuan bleibt in der Defensive und rutschte am Montag auf ein Fünfmonatstief gegenüber dem Dollar.

Die Stimmung ist insgesamt recht gut, nachdem der S&P 500 und der Nasdaq am Montag wieder zugelegt haben, da der Technologiesektor einen Teil der Verluste der letzten Woche wieder wettmachen konnte und die Spannungen im Nahen Osten nachgelassen haben.

Die Anleger richten ihr Augenmerk nun auf die in dieser Woche anstehenden Gewinne einiger dieser Tech-Giganten - Tesla, Meta Platforms, Alphabet und Microsoft geben in dieser Woche ihre Quartalsergebnisse bekannt, die einen großen Einfluss auf die Aussichten für die amerikanischen und globalen Aktien in den kommenden Monaten haben werden.

Der 'FANG'-Index der großen US-Tech-Aktien stieg am Montag und beendete damit eine sechstägige Verlustserie, in der der Index 10% verloren hatte. Nach Angaben der Analysten von A.J. Bell verloren die 'Magnificent Seven' von Alphabet, Amazon, Apple, Meta Platforms, Microsoft, NVIDIA und Tesla in diesen sechs Tagen 1,1 Billionen Dollar an Marktkapitalisierung.

Die Aktien von Taiwan Semiconductor Manufacturing Co (TSMC), dem weltweit größten Auftragsfertiger von Chips, werden versuchen, sich von dem Rückgang vom Montag um 1% zu erholen. Dies folgte auf einen Kursrückgang von 6% am Freitag, nachdem das Unternehmen seine Ergebnisse für das erste Quartal veröffentlicht hatte.

Offizielle Zahlen aus Taipeh vom Montag zeigten, dass die Exportaufträge im März weniger stark gestiegen sind als erwartet. Die Regierung zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die steigende Nachfrage nach Anwendungen der künstlichen Intelligenz die künftige Nachfrage nach den High-Tech-Produkten der Insel ankurbeln wird.

Dennoch herrscht an den Märkten weiterhin eine gewisse Vorsicht. Laut den Indizes für die finanziellen Bedingungen von Goldman Sachs sind die finanziellen Bedingungen in diesem Jahr so angespannt wie nie zuvor, was fast ausschließlich auf steigende Lang- und Kurzfristzinsen zurückzuführen ist.

Die Frage ist nun, wie weit werden die Anleiherenditen noch steigen? Die Renditen der zwei- und 10-jährigen US-Staatsanleihen sind gegenüber den jüngsten Tiefstständen um fast 100 Basispunkte gestiegen, wobei die zweijährige Rendite bei 5,00% liegt, was viele Anleger als attraktiven und natürlichen Kaufpunkt betrachten.

Wenn sich die Renditen abflachen, dürfte die Volatilität an den Anleihemärkten zurückgehen, was wiederum zu einer Abkühlung der Volatilität an den anderen Märkten beitragen dürfte. Die implizite Volatilität an den US-Aktienmärkten, die am Freitag auf ein Sechsmonatshoch gestiegen war, verzeichnete am Montag den stärksten Rückgang seit sechs Monaten.

Erleichterung, aber vielleicht nur kurz.

Hier sind die wichtigsten Entwicklungen, die den Märkten am Dienstag eine neue Richtung geben könnten:

- Japan Flash PMIs (April)

- Singapur Verbraucherpreisindex (März)

- Taiwan Industrieproduktion (März)