Kräftig nach oben klettern am Montag wieder die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Anleihen. Die Entspannung vom Freitag erweist sich damit als nur kurzes Strohfeuer. Die Risikoprämien springen um grob 10 Prozent in den meisten Segmenten nach oben. Angesichts der rapiden Richtungswechsel wird damit zusätzlich die Volalität der Prämien zu einem eigenständigen Risiko.

Die scharfe Antwort Europas auf die russische Invasion in der Ukraine durch Sanktionen sorgt für Unsicherheit. Die tatsächlichen Folgen für die Wirtschaft können derzeit nicht abgeschätzt werden. Dazu springt die Inflation weiter beschleunigt nach oben. In Spanien wurde am Morgen eine Inflation von 7,1 Prozent im Februar vermeldet nach 6,2 Prozent im Vormonat. Damit machen sich nun auch Sorgen vor einer Stagflation an den Märkten breit. Die russischen CDS-Prämien halten sich mit 573 Basispunkten wenig verändert hoch. Allerdings verlieren sie ihre indikative Funktion, da sie nicht mehr richtig arbitragiert werden können.

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BASLER

hat Umsatz und Gewinn im vergangenen Jahr trotz Halbleiter-Engpässen und eines Cyberangriffs im November kräftig gesteigert. Der Hersteller von Bildverarbeitungskomponenten erreichte allerdings nur das untere Ende der in Aussicht gestellten Renditespanne. Mittelfristig zeigt sich Basler zuversichtlich, nicht zuletzt wegen des hohen Auftragsbestands. Die Halbleiter-Knappheit dürfte allerdings zunächst noch anhalten.

BAYWA

Der Agrar-, Bau und Energiekonzern hat im vergangenen Jahr von einer starken operativen Entwicklung in allen drei Sparten profitiert. Das SDAX-Unternehmen steigerte sowohl Umsatz als auch operativen Gewinn deutlich. Die Dividende für 2021 soll um 5 Cent auf 1,05 Euro je Aktie steigen. Der Umsatz kletterte nach vorläufigen Zahlen auf 19,8 von 16,5 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um gut ein Viertel auf 267 Millionen Euro.

DAIMLER TRUCK

In Folge des Angriffs Russlands auf die Ukraine stoppt Daimler Truck die Aktivitäten mit seinem russischen Kooperationspartner Kamaz. "In Anbetracht der Ereignisse der letzten Tage haben wir uns entschlossen, mit sofortiger Wirkung unsere geschäftlichen Aktivitäten in Russland bis auf Weiteres einzustellen", teilte ein Sprecher von Daimler Truck mit.

DEUTSCHE BÖRSE

hat den Handel mit wichtigen russischen Aktien bzw. Anteilsscheinen ausgesetzt. "Aufgrund der jüngsten Entwicklungen in der Ukraine und der daraufhin seitens der EU erlassenen Sanktionen in Bezug auf Finanzdienstleistungen wurde heute früh um 7:30 Uhr (MEZ) eine Reihe von Wertpapieren russischer Emittenten mit sofortiger Wirkung von Handel ausgesetzt", teilte der Börsenbetreiber mit. Unter anderem sind Titel der Banken Sberbank und VTB Bank betroffen, aber auch die Papiere der Energiekonzerne Rosneft und Gazprom. Ein Sprecher stellte weitere Aussetzungen russischer Titel in Aussicht, sollte die Sanktionen verschärft oder erweitert werden.

ENBW

Der Energiekonzern EnBW wird sich bei der Offshore-Windkraft künftig auf Europa konzentrieren. Wie das Unternehmen mitteilte, wird die US-Tochter EnBW North America vom bisherigen Partner Totalenergies übernommen. Finanzielle Details nannte der Konzern nicht. Zuvor hatten die beiden Unternehmen eine Flächenauktion für ein Areal vor der Küste von New York gewonnen.

MERCK KGaA

Der Darmstädter DAX-Konzern hat für Diabetesmedikamente mit dem Wirkstoff Metformin in der EU eine Zulassungserweiterung erhalten: Glucophage als erstes orales Antidiabetikum zur Anwendung während der gesamten Schwangerschaft zugelassen, wie der Konzern mitteilte. Zur Glucophage-Produktfamilie gehören Glucophage IR (mit sofortiger Wirkstofffreisetzung) und Glucophage XR (mit verlängerter Freisetzung) sowie Stagid.

USU SOFTWARE

hat im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz erzielt. Im laufenden Jahr sollen sowohl Erlöse als auch der operative Gewinn weiter zulegen. Der Umsatz stieg 2021 um 4,3 Prozent auf 112 Millionen Euro. Das bereinigte EBIT legte um 10,2 Prozent auf 10,2 Millionen Euro zu. Der Nachsteuergewinn erreichte 6,8 Millionen Euro und damit 23 Prozent mehr als im Vorjahr.

VA-Q-TEC

hat im abgelaufenen Gesamtjahr den Gewinn überproportional zum Umsatz gesteigert. Das operative Ergebnis EBITDA kletterte um 64 Prozent auf 18,7 Millionen Euro. Die entsprechende Marge erreichte 18 Prozent nach 16 Prozent im Vorjahr. Der Umsatz stieg, wie bereits Ende Januar mitgeteilt, um 44 Prozent auf 104,1 Millionen Euro. Das Unternehmen profitierte erheblich von einem starken Wachstum im Geschäft mit thermischen Verpackungen für Covid-19-Impfstoffe.

AB FOODS

Der britische Nahrungsmittelproduzent und Textilhändler Associated British Foods hat im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres sowohl den Umsatz als auch den Gewinn deutlich erhöht. Beide Kennziffern dürften in den 24 Wochen zum 5. März "erheblich" über dem von der Corona-Pandemie beeinträchtigten Vorjahreswert liegen, teilte das Unternehmen mit.

AIR FRANCE-KLM

Air France und KLM haben ihren Flugbetrieb nach Russland eingestellt und werden auch nicht mehr über russisches Hoheitsgebiet fliegen. "Angesichts der Situation in der Region hat Air France beschlossen, Flüge von und nach Russland sowie das Überfliegen des russischen Luftraums ab dem 27. Februar 2022 bis auf Weiteres einzustellen", teilte der französische Zweig von Air France-KLM in einer Erklärung mit. Auch Flüge von und nach China, Korea und Japan werden vorübergehend ausgesetzt, da Möglichkeiten geprüft würden, diese Länder zu erreichen, ohne russisches Hoheitsgebiet zu überfliegen.

CRH

Der irische Baustoffkonzern CRH trennt sich von seinem Geschäft mit Gebäudehüllen. Wie die CRH plc mitteilte, übernimmt KPS Capital Partners den Bereich Building Envelope. Das Geschäft wird in der Transaktion mit 3,8 Milliarden US-Dollar bewertet, CRH werden 3,45 Milliarden Dollar in bar zufließen.

EQUINOR

Der norwegische Energiekonzern hat wegen des Ukraine-Kriegs den Stopp seiner Investitionen in Russland sowie den Rückzug aus Gemeinschaftsunternehmen mit russischen Partnern angekündigt. Equinor-Chef Anders Opedal erklärte am Montag, der Konzern sei "zutiefst erschüttert" vom russischen Einmarsch in die Ukraine. Die Investitionen von Equinor in Russland betrugen Ende 2021 1,2 Milliarden Dollar (1,07 Milliarden Euro); seit 2012 arbeitet der Konzern mit dem russischen Ölkonzern Rosneft zusammen.

ERSTE GROUP

Die österreichische Bank hat von deutlich höheren Zins- und Provisionseinnahmen sowie niedrigen Risikokosten profitiert und den Gewinn sowohl im Gesamtjahr als auch im Schlussquartal deutlich gesteigert. Die Eigenkapitalrendite lag im zweistelligen Bereich. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg erwartet die Bank keine direkten Folgen für das Unternehmen.

NIO

Der Elektrofahrzeughersteller plant ein Zweitlisting in Hongkong und schließt sich damit anderen chinesischen Unternehmen an, die eine zusätzliche Börsennotierung außerhalb von New York anstreben. Das in Schanghai ansässige Unternehmen teilte mit, von der Börse Hongkong die grundsätzliche Genehmigung für ein Listing erhalten zu haben. Der Handel der Nio-Aktien könnte am 10. März beginnen.

TOYOTA

Toyota schließt am Dienstag alle 14 Fabriken in Japan. Bei einem der Zulieferer ist ein Problem mit dem Computersystem aufgetreten, teilte die Toyota Motor Corp mit. Ein Toyota-Sprecher sagte, es sei nicht klar, wie lange die Fabriken geschlossen bleiben würden, da das Unternehmen das Problem noch prüfe. Toyota nannte weder den Namen des Zulieferers noch die Art des Computerproblems.


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February 28, 2022 07:09 ET (12:09 GMT)