Die Entwicklung der Renditen im Euroraum seit März müsste nach Einschätzung der Rabobank das Gefallen der Europäischen Zentralbank (EZB) finden. Wie die Analysten dieses Hauses in einer Analyse schreiben, sind die zehnjährigen Eonia-Renditen seit der Ratssitzung am 11. März um 12 Basispunkte gestiegen. Dahinter stecke ein am zehnjährigen Inflationsswap gemessener Anstieg der Inflationserwartung um 23 Basispunkte und ein Rückgang der zehnjährigen realen Renditen. "Das scheint eine perfekte Kombination einer höheren erwarteten Inflation (die den Nutzen der EZB-Maßnahmen untermauert) und besseren Finanzkonditionen zu sein", merken die Analysten an.

Dass EZB-Offizielle (Villeroy de Galhau, Panetta, Stournaras) zuletzt trotzdem die Möglichkeit einer Verringerung der PEPP-Käufe ab Juni heruntergespielt hätten, begründet die Rabobank mit der schwächeren Entwicklung der Bundesanleihen gegenüber OIS (Zinsswaps). Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sei seit 11. März um 16 Basispunkte gestiegen, der Rest der zehnjährigen Eonias aber nur um 12 Basispunkte. "Das ist genau der Punkt, an dem sich Tapering-Spekulationen zeigen sollten". meinen die Analysten.

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May 26, 2021 10:24 ET (14:24 GMT)