BERLIN (dpa-AFX) - In Deutschland haben die Sicherheitsbehörden seit Beginn der Corona-Krise keine staatlichen Cyber-Angriffe auf mit der Pandemie befasste Forschungsinstitute und Firmen festgestellt. Wie der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Steve Alter, am Freitag in Berlin mitteilte, hatte das Bundesamt für Verfassungsschutz Pharma-Unternehmen, die zu Covid-19 forschen, bereits vor einiger Zeit in allgemeiner Form auf die Möglichkeit entsprechender Bestrebungen von Hackern hingewiesen.

Britische Behörden werfen Hackern vor, im Auftrag Moskaus weltweit Cyber-Spionage bei Impfstoff-Forschern zu betreiben. Laut einer Mitteilung des britischen Zentrums für Cyber-Sicherheit NCSC (National Cyber Security Centre) vom Donnerstag versucht eine Hacker-Gruppe, die unter dem Namen "APT29" oder auch "Cozy Bear" und "The Dukes" bekannt ist, seit Beginn der Coronavirus-Pandemie unter anderem von Organisationen in der Forschung und Entwicklung von Impfstoffen "wertvolle Daten" zu stehlen. Die Gruppe operiere "beinahe sicher" als Teil von russischen Geheimdiensten, hieß es in einer NCSC-Mitteilung. Diese Einschätzung werde auch von Behörden in den USA und Kanada geteilt.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte, man stehe dazu mit den britischen Behörden in Kontakt. Die Bundesregierung habe dazu aber keine eigenen Erkenntnisse./abc/DP/eas