2017 werde nun mit einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 1,5 Prozent gerechnet, teilte das Finanzministerium am Samstag mit. Bislang wurden nur 1,1 Prozent erwartet. 2018 sollen es ebenfalls 1,5 Prozent werden. Bisher war hier mit 1,0 Prozent kalkuliert worden. 2019 soll es ein ähnliches Bild geben. Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan räumte nach einer Kabinettssitzung im Gespräch mit Journalisten ein, dass die Prognosen für manche Experten zu optimistisch erscheinen dürften. "Aber ich denke, sie sind absolut gerechtfertigt."

Am Mittwoch hatte die Industriestaaten-Organisation OECD das Wachstum der italienischen Wirtschaft auf 1,4 Prozent in diesem Jahr und 1,2 Prozent im nächsten Jahr geschätzt. Damit würde das Land wohl erneut deutlich unter den Raten der Euro-Zone bleiben.

Vor der 2018 anstehenden Parlamentswahl will die Regierung in Rom zudem weniger stark sparen als bislang zugesagt. So soll sich das Defizit im Haushalt nächstes Jahr auf 1,6 Prozent im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung belaufen - statt der bisher angepeilten 1,2 Prozent. Die EU-Kommission könnte hier aber noch Druck machen und mehr Einsparungen verlangen. Dieses Jahr wird mit einem Defizit von 2,1 Prozent gerechnet.