Zum Jahresende waren demnach 1,95 Millionen Menschen davon betroffen, nach 1,98 Millionen im November. Das ergab die von den Münchner Forschern am Montag veröffentlichte Umfrage unter rund 7000 Unternehmen. "Hinter der Fassade der Stabilität verbergen sich jedoch größere Verschiebungen", sagte Ifo-Arbeitsmarktexperte Sebastian Link. "In der Industrie ist die Kurzarbeit über alle Branchen gesunken. Gestiegen ist sie jedoch im Einzelhandel und im Gastgewerbe, die besonders vom aktuellen Lockdown betroffen sind."

Im Einzelhandel nahm die Kurzarbeiterzahl demnach sprunghaft zu auf 150.000, nachdem es im November noch 97.000 waren. Im Gastgewerbe sind sogar 414.000 Beschäftigte in Kurzarbeit, nach 374.000 im November. Im Großhandel nahm die Zahl dagegen ab, und zwar von 101.000 auf 84.000. Bei den Autohändlern und Werkstätten gab es einen Rückgang von 26.000 auf 22.000. In der Industrie sank die Zahl der Kurzarbeiter auf 583.000, von 680.000 im November. Besonders im Maschinenbau sind demnach noch viele Beschäftigte davon betroffen.

In den Branchen, die vom Lockdown ab Mitte Dezember besonders betroffen sind, könnte die Schätzung allerdings unterzeichnet sein, betonte das Ifo-Institut. Im Einzel- und Autohandel hatten bereits vor Ankündigung der Maßnahmen 85 Prozent aller Umfrageteilnehmer ihren Umfang an Kurzarbeit gemeldet.