HALLE (Dow Jones)--Der leichte Aufwärtstrend bei der Anzahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften hat sich im November fortgesetzt. Nach Berechnungen des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) stieg der IWH-Insolvenztrend auf 655 nach 625 im Oktober. Damit stiegen die Zahlen gegenüber dem Allzeittief der Monate August/September um 15 Prozent an und liegen nun auf dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Zahl der betroffenen Jobs verharrte jedoch auf niedrigem Niveau.

Für die kommenden beiden Monate geht IWH-Experte Steffen Müller von einer weiter leicht steigenden Zahl an Insolvenzen bei Personen- und Kapitalgesellschaften aus. Allerdings blieben die Insolvenzzahlen weiterhin auf ungewöhnlich niedrigem Niveau.

"Durch die anhaltend geringen Insolvenzzahlen steigt derzeit jeden Monat die Zahl der Unternehmen, die nur durch staatliche Unterstützungsprogramme im Markt bleiben können", erklärte der Insolvenzexperte des Instituts. Um dauerhaften Schaden durch fehlenden Wettbewerb zu begrenzen, wäre ein Signal aus der Politik hilfreich, Unterstützungsmaßnahmen nicht über den März 2022 hinaus weiterführen zu wollen, sagte Müller.

Die Analyse des IWH zeige, dass in den größten 10 Prozent der Unternehmen, deren Insolvenz im November gemeldet wurde, nur etwa 3.100 Jobs betroffen gewesen seien. Die Zahl der betroffenen Jobs war bisher nur im August 2021 noch niedriger.

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December 07, 2021 04:20 ET (09:20 GMT)