BREVIK/BERLIN (dpa-AFX) - Nach der Entscheidung Deutschlands und der USA zur Lieferung von Schützenpanzern an die Ukraine soll das Land aus Sicht von Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) alle Panzer vom Typ Marder bekommen, die zur Verfügung stehen. "Also, wenn Sie mich fragen, alle, die einsatzfähig sind, sollten jetzt möglichst schnell in die Ukraine kommen", sagte Habeck am Freitag am Rande seiner Norwegen-Reise auf die Frage einer Journalistin, wie viele deutsche Panzer in die Ukraine transportiert werden sollen.

Nach der Zusage der Bundesregierung, die Panzer zu liefern, werde man sich nun anschauen, wie viele es seien und wie schnell sie transportiert werden könnten. "Ich nehme aber an und setze das voraus, dass die auch einsatzfähig schon gehalten oder vorbereitet wurden". Regierungssprecher Steffen Hebestreit hatte am Freitag in Berlin angekündigt, dass es um rund 40 der Waffensysteme gehe, mit denen ein Bataillon ausgestattet werden könne. Die Bundesregierung will der Ukraine die zugesagten Schützenpanzer noch in den ersten drei Monaten des neuen Jahres überlassen. Habeck wollte sich auf Nachfrage auf keine Zahl festlegen.

Kiew hatte die westlichen Alliierten und insbesondere Deutschland monatelang um Kampf- und Schützenpanzer gebeten. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte immer wieder betont, dass Deutschland in dieser Frage nicht im Alleingang handeln werde und darauf verwiesen, dass bisher kein anderes Nato-Land solche Panzer in die Ukraine geschickt habe. "Es ging ja immer um die Frage der Waffengattungen. Das gibt es Limitationen, die wir immer mit den Alliierten absprechen, aber nicht um die Zahl der Marder", sagte nun Habeck.

Scholz und US-Präsident Joe Biden hatten am Donnerstag in einem Telefonat vereinbart, dass Deutschland und die USA der Ukraine erstmals seit Beginn des Krieges am 24. Februar 2022 Schützenpanzer für den Kampf gegen die russischen Angreifer liefern. Die USA schicken Panzer vom Typ Bradley. Zudem zieht die Bundesregierung beim Patriot-System nach, dessen Lieferung Washington Selenskyj bereits kurz vor Weihnachten zugesichert hatte./vrb/DP/ngu