Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat nach dem Netzanschlussgipfel mit Branchenvertreter die Notwendigkeit eines beschleunigten und zuverlässigen Ausbaus der Stromnetze in der Energiewende betont. Die Bundesregierung sowie die Bundesnetzagentur setzten den Rahmen. Gleichzeitig rief er die Netzbetreiber vor Ort dazu auf, die Netze vorausschauend zu planen und bedarfsgerecht auszubauen.

"Wir stellen uns gemeinsam der Aufgabe, das Stromnetz bis zum letzten Kilometer zuverlässig auszubauen. Erzeuger und Verbraucher müssen sich darauf verlassen können, dass sie Zugang zum Stromnetz erhalten", sagte Habeck in einer Mitteilung. "Hier ist das enge Zusammenspiel aller Ebenen gefragt."

Zuletzt hatte es Kritik wie etwa aus der Stadt Oranienburg nördlich von Berlin gegeben, wo die Stadtwerke angesichts des schnellen Wachstums der Stadt keine Neuanschlüsse mehr bereitstellen können. Die Bundesnetzagentur prüft laut einem Bericht des RBB mögliche Versäumnisse des Netzbetreibers der Stadt.

Das Wirtschaftsministerium betonte nach dem Treffen in Berlin, dass es beim Netzanschluss zum einen um den Anschluss von Stromerzeugern gehe und zum anderen die Abnehmer an das Netz angeschlossen werden müssten. Dreh- und Angelpunkt dafür sei der Ausbau des Verteilnetzes. "Die über 800 Verteilnetzbetreiber in Deutschland sind gesetzlich dazu verpflichtet, den Ausbau vorausschauend zu planen und bedarfsgerecht umzusetzen", so das Ministerium..

Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat zuvor angesichts des Netzanschlussgipfels mehr Vereinfachungen und Standardisierungen gefordert. Außerdem müsse der Bürokratieabbau in dem Bereich vorangetrieben werden. Der Bundesverband Erneuerbare Energie forderte, dass Probleme beim Netzanschluss noch in diesem Jahr behoben werden sollten, da der Netzausbau dem Ausbau der erneuerbaren Energien hinterher hinke.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/apo

(END) Dow Jones Newswires

April 16, 2024 08:49 ET (12:49 GMT)