Mit einem unerschütterlichen Pricing Power, einer beeindruckenden Nettomarge von 20% und einer Eigenkapitalrentabilität, die die 40%-Marke übersteigt – und das alles bei minimaler Nutzung von Leverage – zeigt Ferrari eine Wirtschaftsleistung, die seinesgleichen sucht.

Während anderswo Anzeichen einer Verlangsamung sichtbar werden, markiert das erste Quartal 2024 für Ferrari keine Trendwende. Die Auslieferung neuer Fahrzeuge sank lediglich um 0,2%, während der Umsatz dank Preiserhöhungen um 10,9% stieg.

Die Cashflow-Generierung und Profitabilität von Ferrari erreichen neue Höhen, und die Prognosen für das Geschäftsjahr 2024 bleiben mit einem erwarteten Umsatz von über 6,4 Milliarden Euro und einem erwarteten Gewinn pro Aktie von 7,50 Euro optimistisch. Der vor einigen Wochen eingeführte 12Cilindri wurde positiv aufgenommen, und auch die im letzten Jahr auf den Markt gebrachten Modelle Roma Spider, Purosangue und 296GTS erfreuen sich großer Beliebtheit.

Dies markiert eine signifikante Erneuerung des Produktkatalogs für Ferrari, mit der Einführung von elf Modellen seit 2020 – genauso viele in vier Jahren wie in den zehn Jahren davor. Besonders gespannt ist die Branche auf den Beginn des nächsten Jahres, wenn Ferrari sein erstes Elektrofahrzeug auf den Markt bringt. CEO Benedetto Vigna verspricht, dass dieses Fahrzeug das gleiche Erlebnis wie die traditionellen Verbrennungsmotoren bieten wird.

Bereits jetzt sind die Hälfte der von dem italienischen Konzern verkauften Fahrzeuge Hybridmodelle, was angesichts der anfänglichen Skepsis einiger Analysten gegenüber dieser Technologie als beachtlicher Erfolg gewertet werden kann.

Ferrari hat nicht nur den jüngsten Inflationsspitzen erfolgreich getrotzt, sondern konnte in dieser schwierigen Konjunkturphase sogar seine Margen verbessern. Dies ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass die typischen Ferrari-Kunden von den allgemeinen Wirtschaftsschwankungen weniger betroffen sind als der Durchschnittsautokäufer.

Diese Faktoren verdeutlichen erneut, dass Porsche – das im September 2022 teilweise an die Börse ging – im Vergleich zu Ferrari nicht mithalten kann. Siehe dazu unseren kürzlich erschienenen Artikel: "Porsche AG: ein hinkender Vergleich". Erwähnenswert ist auch Ferraris begrenzte Marktpräsenz in China – inklusive Taiwan werden nur 8,6% der Neuwagen dorthin geliefert.

Trotzdem bleibt Ferrari an der Börse hoch bewertet, und zwar unabhängig davon, aus welcher Perspektive man es betrachtet. Damit stellt die Börsenperformance eine Ausnahme dar, sowohl im Vergleich zu anderen Automobilherstellern als auch zu Unternehmen aus dem Luxusgütersektor insgesamt.