BONN (dpa-AFX) - Auch nach dem knappen Ja des SPD-Parteitags zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der Union wollen die parteiinternen Gegner einer großen Koalition nicht aufgeben. "Der Druck war enorm", sagte der Vorsitzende der Initiative NoGroKo, Steve Hudson, am Sonntag in Bonn. Dennoch hätten immerhin 44 Prozent der Delegierten, von denen viele hauptamtlich bei der SPD beschäftigt seien, mit Nein votiert.

Hudson hofft nun auf den Mitgliederentscheid, der nach dem Ende der Koalitionsverhandlungen endgültig über eine gemeinsame Regierung mit CDU und CSU befinden soll. "Wenn ich zu den Mitgliedern gehe, dann sind wir bei einem viel, viel besseren Ergebnis", sagte Hudson voraus. "Jetzt haben die Mitglieder die Chance, diese Partei zu retten. Und die sind so emotionalisiert, ich sehe durchaus das Potenzial, dass wir das schaffen."

Hilde Mattheis, die Vorsitzende des SPD-internen Forums Demokratische Linke, will nun bis zum Mitgliederentscheid die Kampagnenfähigkeit der NoGroKo stärken. Sie gehe davon aus, dass die Mitglieder durch die bisherige Debatte noch mehr sensibilisiert seien, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur./mfi/jac/ted/hrz/rm/DP/he