31.01.2017

Lebensversicherung

Verbraucher mit einer Lebens- oder Rentenversicherung profitieren von den Überschüssen, die ihr Versicherer erwirtschaftet. Wie Überschüsse entstehen und wie Versicherte daran beteiligt werden - die 6 wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

1. Wie entstehen Überschüsse?

Die meisten Lebens- oder Rentenversicherungen geben Kunden eine garantierte Verzinsung. Erwirtschaften Versicherer höhere Erträge, als sie für diese Garantie benötigen, entstehen Überschüsse.

2. Wovon hängt die Höhe der Überschüsse ab?

Wie hoch der Überschuss eines Versicherungsunternehmens ausfällt, hängt im Wesentlichen von drei Fragen ab:

  • Wie hat sich der Kapitalmarktzins entwickelt und wie erfolgreich ist die Kapitalanlagestrategie des Unternehmens ist (Kapitalanlageergebnis)?
  • Wie viele vorzeitige Versicherungsfälle sind eingetreten? Das bedeutet: Wie viele Versicherte sind vor Ende der vereinbarten Laufzeit verstorben (Risikoergebnis)?
  • Wie sparsam wird in dem jeweiligen Unternehmen gewirtschaftet (Kostenergebnis)?

3. Wie werden Versicherte an den Überschüssen beteiligt?

Prinzipiell gibt es zwei Wege, wie Versicherte an den Überschüssen beteiligt werden:

  1. Die laufende Überschussbeteiligung
  2. Der Schlussüberschuss

Wie sich die Verzinsung einer Lebensversicherung zusammensetzt

Die Gesamtverzinsung der Sparbeiträge einer Lebensversicherung setzt sich aus 3 Bausteinen zusammen:

  1. dem Garantiezins (Höchstrechnungszins),
  2. der jährlich gut geschriebenen Überschussbeteiligung
  3. sowie gegebenenfalls einem Schlussüberschuss.

Garantiezins und jährliche Überschussbeteiligung werden auch als laufende Verzinsung bezeichnet.

4. Was ist die laufende Überschussbeteiligung?

Die laufende Überschussbeteiligung wird jedes Jahr vom Versicherer festgelegt ('deklariert') und dem jeweiligen Vertrag im folgenden Geschäftsjahr gutgeschrieben. Durch die Deklaration erwerben die Kunden einen unwiderruflichen Anspruch - das Geld ist ihnen somit sicher und wird auch Jahr für Jahr verzinst.

5. Was sind Schlussüberschüsse?

Der Schlussüberschuss wird den Versicherten erst bei Rentenbeginn oder am Ende der Versicherung verbindlich zugeteilt. Der Schlussüberschuss wird jährlich neu festgelegt. Er kann daher im Verlauf schwanken. Der Schlussüberschuss kann ganz oder teilweise entfallen.

6. Welche Regeln müssen Versicherer bei der Überschussberechnung beachten?

Die Berechnung der Überschüsse und die individuelle Verteilung auf die Verträge der Kunden sind im Handelsrecht, Versicherungsvertragsrecht und Versicherungsaufsichtsrecht gesetzlich geregelt. Zudem hat der Gesetzgeber mit der Mindestzuführungsverordnung klar festgelegt, wie hoch der Anteil am jährlichen Überschuss sein muss, der den Versicherten zusteht. Ist die Überschussbeteiligung in einem Jahr niedriger als der garantierte Zins eines Vertrages, erhält der Kunde in jedem Fall die Garantieverzinsung.

GDV - Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft veröffentlichte diesen Inhalt am 31 Januar 2017 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 31 Januar 2017 10:29:02 UTC.

Originaldokumenthttp://www.gdv.de/2017/01/mehr-durchblick-bei-der-ueberschussbeteiligung/

Public permalinkhttp://www.publicnow.com/view/047812772B6B3B27501E7FC2BA69CAC48948E3A9