Bangalore/München (Reuters) - Der Cornflakes-Riese Kellogg will sich in drei Unternehmen aufspalten.

Abgespalten werden sollen zum einen das stagnierende Nordamerika-Geschäft mit Cornflakes, Rice Krispies und anderen Frühstücksflocken, zum anderen das Geschäft mit vegetarischen und veganen Fleischersatzprodukten, die zusammen rund 20 Prozent des Konzernumsatzes ausmachen, wie Kellogg am Dienstag in Battle Creek im US-Bundesstaat Michigan mitteilte. Der Konzern wolle sich künftig auf das globale Geschäft mit Snacks wie "Pringles"-Chips und "Nutri Grain"-Riegeln sowie auf das Frühstücksflocken-Geschäft außerhalb der USA, Kanadas und der Karibik konzentrieren, das höhere Wachstumsraten verspricht.

Die Aufspaltung sei der nächste Schritt beim Umbau des Konzerns, der vor Jahren mit zahlreichen Übernahmen von Marken und Produkten begonnen habe, sagte Kellogg-Chef Steve Cahillane. "Jedes dieser Unternehmen soll mehr Wert für alle Beteiligten schaffen, und jedes ist in einer guten Ausgangslage, um eine neue Ära von Innovation und Wachstum zu prägen."

Das Europa-Geschäft werde fast vollständig zum künftigen Kerngeschäft gehören, das unter dem Arbeitstitel "Global Snacking Co." firmiert und das Cahillane weiter führen wolle. Das Unternehmen werde stärker wachsen als Kellogg heute. Von den 11,4 Milliarden Dollar Umsatz, die dieser Firmenteil zuletzt erwirtschaftete, kommen knapp 50 Prozent weiterhin aus den USA, zehn Prozent aber auch aus Afrika, wo Kellogg erfolgreich Nudeln verkauft. In der "North America Cereal Co." landet das Geschäft mit Cornflakes, Froot Loops und Rice Krispies in Nordamerika, in dem Kellogg auf 2,4 Milliarden Dollar Umsatz kommt, das aber kaum noch wächst und deutlich geringere Gewinnmargen aufweist. Hier werde es zunächst um die Stabilisierung des Umsatzes und bessere Margen gehen.

Die "Plant Co.", die mit vegetarischen und veganen Tiefkühl-Produkten vor allem unter der Marke "MorningStar Farms" rund 340 Millionen Dollar umsetzt, soll wie das Nordamerika-Geschäft bis Ende 2023 abgespalten werden. Die Kellogg-Aktionäre bekämen dann zusätzlich Aktien beider Firmen ins Depot gebucht. Cahillane schließt aber nicht aus, dass die Sparte stattdessen vorher verkauft wird.

Den Kellogg-Aktionären gefällt der Plan. Das Papier legte vorbörslich sieben Prozent zu.

(Bericht von Deborah Sophia und Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)