Washington (Reuters) - In den USA ist die Wirtschaft der Notenbank Federal Reserve (Fed) zufolge zuletzt in einem mäßigen Tempo gewachsen.

Der Ausblick für die nähere Zukunft bleibe in den meisten Fed-Bezirken überwiegend positiv, teilte die Fed in ihrem am Mittwoch veröffentlichten "Beige Book" mit. In dem Konjunkturbericht, der auf Wirtschaftskontakten aus den Regionen fußt, wies die Fed außerdem darauf hin, dass Lieferengpässe und ein Mangel an Arbeitskräften Ende 2021 für einen deutlichen Preisdruck gesorgt hätten. Die starke Zunahme von Corona-Infektionen im Zuge der ansteckenderen Omikron-Variante habe zu einer starken Abschwächung in der Reisebranche sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe geführt.

Die Verbraucherpreise in den USA steigen so rasant wie seit rund 40 Jahren nicht mehr. Waren und Dienstleistungen kosteten im Dezember 7,0 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Das ist der höchste Wert seit Juni 1982. Von Reuters befragte Experten hatten mit diesem erneuten Inflationsschub gerechnet, nachdem die Rate im November bereits 6,8 Prozent betragen hatte. Aus der Corona-Krise resultierende Materialengpässe und hohe Energiekosten treiben die Preise und rufen die Notenbank Fed auf den Plan. Sie wird die Zinszügel wohl schon bald anziehen.

Notenbankchef Jerome Powell signalisierte zuletzt vor einem Kongressausschuss, dass die sehr lockere geldpolitische Linie wohl bald ausgedient habe und die Wirtschaft trotz der Corona-Welle für eine straffere Geldpolitik bereit sei.