BERLIN (Dow Jones)--Die Corona-Pandemie hat die Zahl der Fernreisenden bei der Bahn auf ein Jahrzehnte-Tief einbrechen lassen. Noch 2019 sei im Fernverkehr mit mehr als 150 Millionen Passagieren ein "absoluter Rekord" erreicht worden, sagte Vorstandschef Richard Lutz der Süddeutschen Zeitung. Nachdem die Zahlen Anfang 2020 noch weiter anstiegen, seien die Züge mit Ausbruch der Pandemie aber ziemlich leer geblieben. "Ende 2020 waren es nur noch gut halb so viel: rund 80 Millionen."

Auch zu Beginn 2021 seien die ICE- und Intercity-Züge nur zu rund 20 Prozent besetzt. Die Lage werde vorerst kritisch bleiben, sich aber Ende des Jahres bessern. "Die nächsten Monate werden hart", betonte Lutz. Ab April und Mai werde sich die Situation mit den zunehmenden Impfungen und den höheren Temperaturen verbessern. "Ich bin zuversichtlich, dass wir als DB Ende des Jahres zurück auf Normalniveau sein werden", kündigte Lutz an.

Die finanziellen Folgen der Pandemie für die Bahn seien dennoch dramatisch. "Wir haben für das Eisenbahngeschäft einen Schaden von knapp zehn Milliarden Euro für den Zeitraum bis 2024 prognostiziert", sagte Lutz. Am härtesten werde es das Unternehmen 2020 und 2021 treffen. "Ab dem Jahr 2022 wollen wir wieder in die Gewinnzone zurückkehren", so der Bahnchef.

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January 15, 2021 10:17 ET (15:17 GMT)