Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Das Wachstum der Wirtschaftsaktivität im verarbeitenden Gewerbe des Euroraums hat im Dezember wie erwartet etwas abgenommen. Wie IHS Markit in zweiter Veröffentlichung mitteilte, sank der Einkaufsmanagerindex (PMI) für diesen Sektor auf 58,0 (November: 58,4) Punkte, womit wie erwartet das Ergebnis der ersten Veröffentlichung bestätigt wurde. Dahinter standen allerdings uneinheitliche Entwicklungen in den großen Volkswirtschaften.

So stagnierte Deutschlands Industrie-PMI in zweiter Veröffentlichung bei 57,4 Punkten, während eine Bestätigung des ersten Ausweises von 57,9 prognostiziert worden war. Frankreichs PMI sank dagegen lediglich auf 55,6 (55,9) Punkte und lag damit etwas höher als in erster Veröffentlichung (54,9) Auch Italiens Industrie-PMI überraschte leicht positiv. Er ging auf 62,0 (62,8) zurück, erwartet worden waren 61,5 Punkte.

Laut IHS Markit sorgten deutlich nachlassende Angebotsengpässe dafür, dass sich die Lieferkrise im Dezember weiter entspannte. Diesen Vorteil machten sich die Industrieunternehmen sogleich zu Nutze und stockten ihre Vormateriallager noch rasanter auf als im bisherigen Rekordmonat November. Gleichwohl verlief die Industriekonjunktur weiter enttäuschend. So fiel das Produktionswachstum genauso schwach aus wie im November, als die Steigerungsrate auf den zweitniedrigsten Wert seit Beginn des Aufschwungs im Juli 2020 gesunken war.

"Obwohl angesichts von Engpässen, Hafenüberlastungen und Transportproblemen unterm Strich nur wenig übrig blieb, zeigen die aktuellen PMI-Daten, dass die Lagerbestände im Dezember so rasant gestiegen sind wie nie zuvor", kommentierte IHS-Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson die Daten. Dies könnte seiner Meinung nach in naher Zukunft zu einer dringend benötigten Erholung der Produktion führen. "Im Moment scheint das Produktionswachstum den aktuellen Umfragedaten zufolge jedenfalls jedoch gedämpft und gegenüber November unverändert geblieben zu sein", merkte Williamson an.

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January 03, 2022 04:29 ET (09:29 GMT)