Bern (awp/sda) - Zunehmende linksextremistische Gewalt, geschwärzte Beschaffungskosten der Impfdosen und schmelzende Berggipfel: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen. Die Schlagzeilen in nicht verifizierten Meldungen:

"NZZ am Sonntag":

Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) hat in seinem jüngsten Lagebericht vor zunehmender linksextremistischer Gewalt gewarnt. Schweizer Linksextreme solidarisierten sich vermehrt mit gewalttätigen deutschen Gruppierungen, wie die "NZZ am Sonntag" schrieb. Die deutsche Gruppe Hammerbande hatte 13 vermeintliche und tatsächliche Neonazis teils lebensgefährlich verletzt. Sie zertrümmerten mit Hämmern ihre Schädel und Sprunggelenke. Die Anführerin Lina E. wurde in der Schweiz zur Identifikationsfigur. In Bern, Zürich, Winterthur und La-Chaux-de-Fonds NE fanden Informationsveranstaltungen zur Hammerbande statt. In Solothurn nahmen Linksextreme ein Solidaritätsfoto mit der Gruppierung auf.

"SonntagsBlick":

Die Beschaffungskosten für Impfstoffe während der Corona-Pandemie bleiben verdeckt. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die vollständige Offenlegung von Impfstoffverträgen verweigert. Das BAG sicherte Partnerstaaten wie Frankreich und Schweden Vertraulichkeit zu, schrieb "SonntagsBlick". Die bisher geschwärzt veröffentlichten Verträge sind laut dem Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten, Adrian Lobsinger, nicht mit dem Öffentlichkeitsgesetz vereinbar. Er hielt die Behörden im November an, insbesondere die Beschaffungskosten offenzulegen. In sechs gleichlautenden Verfügungen vom 22. Dezember widersprach das BAG. Vor Bundesverwaltungsgericht wäre es möglich, die Verfügungen anzufechten. Die Impfstoffe haben laut der Zeitung wohl Steuergelder von weit über einer Milliarde Franken gekostet.

"SonntagsZeitung":

Vergletscherte Schweizer Berggipfel haben in den letzten 60 Jahren von einem Meter bis zu 29 Höhenmeter verloren. Fast alle der rund zwei Dutzend schneebedeckten Gipfel in der Schweiz verloren an Höhe, wie eine Auswertung der "SonntagsZeitung" ergab. Grund sei der Klimawandel. Die Parrotspitze im Monte-Rosa-Massiv auf der Grenze zu Italien schrumpfte demnach am stärksten. Nur der Mönch legte elf Höhenmeter zu. Stürme und hohe Niederschlagsmengen türmen jeweils Schnee auf den Gipfel im Berner Oberland, wie der Hüttenwart der Mönchsjochhütte sagte. Wie viel Eis die Gipfel pro Jahr verlieren ist laut der Zeitung weitgehend unerforscht.

"SonntagsZeitung":

Die bürgerlichen Parteien haben sich in der Wintersession uneinig gezeigt. Die drei bürgerlichen Parteien SVP, FDP und Mitte verbündeten sich nur in etwas mehr als einem Viertel der Abstimmungen gegen links, wie die "SonntagsZeitung" schrieb. Die Freisinnigen unterstützen in der ersten Session der neuen Legislatur öfter die SP. Die SVP sei nach rechts gerückt, begründete dies die FDP. Die Erfolgsquote der SVP nahm ab. Vor den Wahlen lag sie bei 60 Prozent. In der Wintersession gewann die SVP 47 Prozent der Abstimmungen. Im Vergleich zu den anderen Parteien verlor sie am meisten Abstimmungen. Als grösster Oppositionspolitiker tat sich SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi (ZG) hervor.

"SonntagsBlick":

Das Schweizerische Korps für humanitäre Hilfe (SKH) wird im Sommer in Afghanistan einen Aussenposten einrichten. Die Schweiz plane mit einem humanitären Büro wieder permanent in der afghanischen Hauptstadt Kabul präsent zu sein, sagte eine Sprecherin des Aussendepartements zu "SonntagsBlick". Das Büro werde keine konsularischen Dienstleistungen übernehmen. Das neue Büro soll am früheren Standort entstehen. Vor der Machtübernahme der Taliban gab es dort eine "grüne Zone" für westliche Botschaften und Stützpunkte. Die Sicherheitslage bleibe komplex, teilte die Sprecherin des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten mit.

"SonntagsBlick":

Der Vatikan hat die Öffnung eines für Historikerinnen der Universität Zürich wichtigen Archivs in Bern abgelehnt. Das Archiv der Nuntiatur in Bern sei unverletzlich, sagte Kardinal Pietro Parolin zu "SonntagsBlick". Das Archiv sei zentral, sagten die Historikerinnen Monika Dommann und Marietta Meier. Sie wollen damit herausfinden, welche Missbrauchsfälle gemeldet wurden und wie die Verfahren weiterliefen. Vom Archiv erhoffen sie sich, die Korrespondenz zwischen Bern und Rom nachverfolgen zu können. Sie wollen ein neues Gesuch an die apostolische Nuntiatur in Bern stellen. Auch an den Vatikan wollen sie sich erneut wenden.

"SonntagsZeitung":

Die exportierte Menge Abfall ist von 254'000 Tonnen vor zehn Jahren auf gut 827'000 Tonnen Abfall im Jahr 2022 gestiegen. Bei den Exporten handle es sich vor allem um mineralische Bauabfälle, wie das Bundesamt für Umwelt der "SonntagsZeitung" mitteilte. Gemäss Umweltschutzgesetz müsste der Bauschutt im Inland bleiben. In Ausnahmefällen sei die Ausfuhr erlaubt. Die Materialien liessen sich vollständig rezyklieren. Der Export ins Ausland sei jedoch günstiger, sagte ein Sprecher von Baustoffrecycling Schweiz. Er warnte vor dem Schaden für die Umwelt. Was im Ausland mit dem Abfall passiert, wird laut der Zeitung kaum kontrolliert.

"NZZ am Sonntag":

Der Bund hat im vergangenen Jahr 91 Kinder- und Jugendorganisationen mit rund acht Millionen Franken unterstützt. Darunter fielen auch Gewerkschaften, wie die "NZZ am Sonntag" schrieb. Unter anderem erhielten die Unia Jugend, der Schweizerische Gewerkschaftsbund, Travail Suisse, Syndicom und weitere Gewerkschaften letztes Jahr knapp 300'000 Franken. In den letzten fünf Jahren erhielten sie rund 1,5 Millionen Franken. Aus dem rechten Lager stiessen die Subventionen für Kritik. Die Gewerkschaften rechtfertigten die Fördergelder mit diversen Angeboten für junge Lernende. Gewerkschaften böten Programme im Bereich der politischen Bildung an, hiess es vom zuständigen Bundesamt für Sozialversicherungen.

"NZZ am Sonntag":

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) unterstützt das Schweizer Verhandlungsmandat mit der Europäischen Union in seiner aktuellen Fassung nicht. Der Präsident des SGB, Pierre-Yves Maillard, hat die Position der Gewerkschaften hinsichtlich des Verhandlungsmandates nochmals deutlich gemacht: "Diejenigen die glauben, dass die Gewerkschaften am Schluss schon einlenken, täuschen sich", sagte Maillard im Interview mit der "NZZ am Sonntag". Von einer Einigung sei man meilenweit entfernt. Von Arbeitgebern und Bundesrat würde der SGB keine Forderungen hören. "Wir hören nur immer, wie wichtig eine Einigung sei", sagte er.

"Le Matin Dimanche":

In einem Streitfall der Schweiz und der Europäischen Union (EU) wird wird laut dem Präsidenten der Europakommission der Kantone, Jacques Gerber, kein "fremder Richter" entscheiden. Dieses Argument werde von den Gegnern eines Abkommens mit der EU instrumentalisiert, sagte der jurassische FDP-Regierungsrat Gerber in einem Interview mit "Le Matin Dimanche". Bei einer Uneinigkeit komme ein Schiedsgericht zum Zug, dass zur Hälfte aus EU- und zur anderen Hälfte aus Schweizer Richtern bestehe. Der Europäische Gerichtshof dürfe nur auf dessen Antrag hin tätig werden. Die Europakommission nimmt laut Ankündigung am 2. Februar Stellung zum Verhandlungsmandat der Schweiz mit der EU.