FRANKFURT (awp international) - Der Kurs des Euro hat sich zu Wochenbeginn nur wenig bewegt. Am Montag hatte die Gemeinschaftswährung zunächst im frühen asiatischen Handel etwas nachgegeben und den tiefsten Stand seit gut einem Monat erreicht, bevor sie sich erholte. Am Mittag notiert der Eurokurs bei 1,0676 Dollar und damit auf dem Niveau vom Freitagabend.

Dagegen hat zum Franken sowohl der Euro und als auch der Dollar leicht nachgegeben. Das Währungspaar EUR/CHF wird aktuell zu 0,9850 nach 0,9875 am Morgen bewertet. Für USD/CHF ergibt sich ein Kurs von 0,9225 nach 0,9253 im Frühgeschäft.

Auslöser für den stärkeren Franken dürfte der Anstieg der Inflation im Januar in der Schweiz auf 3,3 von 2,8 Prozent im Vormonat gewesen sein. Diese liegt damit am oberen Ende der Erwartungen. Grund für den deutlichen Anstieg sind vor allem die zum Jahresanfang stark erhöhten Strompreise. Damit erhalte die Schweizerische Nationalbank (SNB) genügend Gründe, um den Leitzins im März um bis zu 0,5 Prozentpunkte zu erhöhen, heisst es am Markt. Die Inflation sei im internationalen Vergleich zwar niedrig, liege aber deutlich über dem Ziel der SNB von zwei Prozent.

Wenig Impulse aus der Eurozone

Entscheidende Konjunkturdaten aus der Eurozone oder den USA werden zu Wochenbeginn nicht veröffentlicht, sodass sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf Aussagen hochrangiger Notenbankvertreter richtet. Nach Einschätzung von Portugals Notenbankchef Mario Centeno etwa wird das Tempo künftiger Zinsanhebungen vom mittelfristigen Preisausblick abhängen. Wenn sich abzeichne, dass die Inflationsrate in Richtung zwei Prozent falle, werde das Straffungstempo verringert, sagte Centeno dem Fernsehsender Bloomberg TV. Im Tagesverlauf wollen sich noch weitere Währungshüter zu Wort melden.

Das mittelfristige Inflationsziel der EZB beträgt zwei Prozent. Die tatsächliche Teuerung liegt mit zuletzt 8,5 Prozent wesentlich höher, hat sich aber bereits den dritten Monat in Folge abgeschwächt. Die EU-Kommission bewertet indes die Inflationsaussichten etwas günstiger als bislang. So werde die Gesamtinflation in der Eurozone voraussichtlich von 8,4 Prozent im Jahr 2022 auf 5,6 Prozent in diesem Jahr sinken. Für 2024 werden 2,5 Prozent erwartet.

In den USA hat die Phase sinkender Inflationsraten nach Einschätzung der US-Notenbank bereits begonnen. Anleger warten deshalb bereits mit Spannung auf die Daten zur Entwicklung der US-Verbraucherpreise im Januar, die am Dienstag veröffentlicht werden.

Aber selbst wenn die US-Inflation etwas stärker nachgeben sollte als vom Markt erwartet, müsse das nicht heissen, dass die Anleger den Dollar gleich wieder negativ bewerten würden, schrieb Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank. Letzten Endes zähle das Gesamtbild, das sich aus verschiedenen Konjunkturdaten zusammensetze. So dürften am Mittwoch die Einzelhandelsumsätze nach schwachen Ergebnissen im November und Dezember nun eine Gegenbewegung sehen, was den Dollar wieder stützen würde.

/la/jkr/jha/pre/tv