Behörden in vier deutschen Bundesländern haben Immobilien des rechtsextremen Magazins Compact durchsucht, nachdem das Innenministerium die Publikation am Dienstag mit der Begründung verboten hatte, sie sei gegen die verfassungsmäßige Ordnung gerichtet.

Die Durchsuchungen in Brandenburg, Hessen, Sachsen und Sachsen-Anhalt zielten auf die Beschlagnahme von Vermögenswerten und anderen Beweismitteln ab, teilte das Ministerium mit.

"Sie ist ein zentrales Sprachrohr der rechtsextremen Szene. Dieses Magazin hetzt in unsäglicher Weise gegen Juden, Menschen mit Migrationsgeschichte und unsere parlamentarische Demokratie", sagte Innenministerin Nancy Faeser.

Das Verbot, das auch für die Compact-Tochter Conspect Film gilt, untersagt jede Fortsetzung der bisherigen Aktivitäten.

Der Chefredakteur des Compact-Magazins, Jürgen Elsaesser, reagierte nicht sofort auf eine E-Mail mit der Bitte um Stellungnahme.

Das Monatsmagazin mit einer Auflage von 40.000 Exemplaren und einer großen Präsenz in den sozialen Medien verbreite ein Gesellschaftskonzept, das darauf abziele, bestimmte ethnische Gruppen als Bürger zweiter Klasse darzustellen und ein Klima der Ausgrenzung zu schaffen, sagte das Ministerium.