KÖLN (dpa-AFX) - Die deutschen Möbelbauer haben im vergangenen Jahr etwas weniger Möbel verkauft als im Vorjahr. Der Umsatz der Möbelindustrie werde für das Geschäftsjahr 2019 voraussichtlich bei rund 18 Milliarden Euro liegen und damit rund 0,6 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, sagte der Geschäftsführer des Verbands der Deutschen Möbelindustrie (VDM) Jan Kurth am Mittwoch in Köln. In den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres erwirtschafteten die Hersteller 14,9 Milliarden Euro. "Einfach nur Möbel verkaufen funktioniert heute nicht mehr", räumte Kurth selbstkritisch ein. Da Verbraucher heute gut informiert seien, müsse man sich neue Konzepte überlegen.

Bei der internationalen Möbelmesse IMM Cologne, die am Montag (13. Januar) in Köln startet, setzen die Möbelfirmen vor allem auf Nachhaltigkeit und das smarte Zuhause mit digital vernetzten Möbeln. Rund 1200 Aussteller, rund die Hälfte davon aus dem Ausland, präsentieren ihre Neuheiten Fachbesuchern und Interessierten.

Aktuell werden Verbandsangaben zufolge zwei von drei Möbelstücken deutscher Hersteller im Heimatland verkauft. Da dieser Markt aber schwächelt, setzen die Möbelbauer hierzulande auch stark auf den Export ihrer Produkte ins Ausland: Die Ausfuhren stiegen 2019 im Jahresvergleich um 2,1 Prozent - vor allem die USA, aber auch Russland, spielen dabei eine wichtige Rolle. Allerdings lassen internationale Handelskonflikte und die Unsicherheit durch den anstehenden Brexit auch den Möbelmarkt nicht unberührt.

2020 soll der Umsatz laut VDM wieder leicht ansteigen - zumindest um rund ein Prozent. Die Verbraucher seien bereit, Geld für Möbel auszugeben, sagte Kurth. Rund 19 Millionen Deutsche planten laut einer Umfrage im Auftrag des VDM für 2020 den Kauf von neuen Möbeln. Man müsse dies aber noch besser nutzen./swe/DP/mis