PEKING (AFP)--Die chinesische Regierung hat der EU wegen einer neuen Initiative der EU-Kommission Protektionismus vorgeworfen. Der Ruf der Europäischen Union als weltoffener Handelspartner "steht auf dem Spiel", sagte ein Sprecher des Außenministeriums in Peking. Brüssel dürfe nicht auf "Anti-Globalisierungsmaßnahmen" setzen.

Die für Wettbewerb und Außenhandel zuständigen EU-Kommissare hatten am Mittwoch zusätzliche Schritte zum Schutz der europäischen Wirtschaft insbesondere vor einer zu großen Abhängigkeit von China vorgestellt. Europa dürfe nicht zum "Spielplatz" für ausländische Unternehmen werden, sagte EU-Vizekommissionspräsidentin Margrethe Vestager. Brüssel setzt demnach unter anderem auf eine verschärfte Prüfung ausländischer Investitionen aus dem Ausland.

Brüssel will so verhindern, dass Drittstaaten wie China - das wie üblich in den Unterlagen der Kommission nicht namentlich erwähnt wird - einen zu großen Einfluss auf die sogenannte kritische Infrastruktur und strategisch wichtige Technologien in Europa gewinnen. Investitionen in Bereiche wie die Energie-, Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie werden in Brüssel bereits verstärkt überwacht.

"Die internationale Gemeinschaft ist sehr besorgt über den protektionistischen Unilateralismus der EU im Wirtschafts- und Handelssektor", sagte der Pekinger Außenamtssprecher dazu. Die jüngsten Ankündigungen hätten "diese Sorgen noch verstärkt". "Wir hoffen, dass die EU den freien Handel, den freien Wettbewerb und die offene Zusammenarbeit respektieren wird, die die grundlegenden Normen der Marktwirtschaft sind."

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January 25, 2024 06:05 ET (11:05 GMT)