Zürich (awp) - Die Erwartungshaltung von Ökonomen und Analysten in Bezug auf den Schweizer Konjunkturverlauf in den kommenden sechs Monaten hat sich im Januar weiter verbessert. So legte der Indikator der Finanzmarkt-Umfrage im Berichtsmonat gegenüber dem Vormonat um 5,6 auf +18,5 Punkte zu, die fünfte Verbesserung in Folge. Das ist das Ergebnis der am Mittwoch publizierten ersten von der Credit Suisse und der CFA Society durchgeführten Umfrage, welche den Index auf monatlicher Basis berechnen. Zuvor war der Index in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelt worden.

Insbesondere der Anteil der Finanzanalysten, die mit einer Verschlechterung rechnen, ist auf 3,7% von zuvor 9,7% gesunken. Die grosse Mehrheit (74,1%) der befragten Finanzanalysten erwartet in den nächsten sechs Monaten allerdings weiterhin keine Veränderung der Konjunkturlage. Der Index ergibt sich aus dem Saldo der Antworten "Verbessern" und "Verschlechtern" (22,2% minus 3,7% = +18,5).

INFLATIONSERWARTUNGEN BLEIBEN HOCH

Die kurzfristigen Inflationserwartungen für die Schweiz lagen im Januar bei 66,7 Punkten und damit noch einmal leicht über dem Vormonatswert. Die Analysten rechnen demnach klar mit einem Anstieg der Inflationsrate in den kommenden sechs Monaten. Mittelfristig rechnen die Analysten auch mit einer steigenden Teuerung in der Schweiz. Sie erwarten eine jährliche Inflationsrate von 0,3% für 2017 und 0,6% für 2018.

Die Erwartungen der befragten Analysten hinsichtlich der Zinsentwicklung haben sich im Januar im Vergleich zum Vormonat kaum verändert. Die überwiegende Mehrheit der Analysten rechnet weiter mit unveränderten kurzfristigen Zinsen in der Eurozone und der Schweiz sowie mit einem Anstieg in den USA.

ERSTARKUNG VON US-DOLLAR ZUM FRANKEN ERWARTET

Die Erwartungen hinsichtlich des USD/CHF-Wechselkurses haben sich erneut verschoben. Der Franken dürfte sich nach Ansicht der Finanzanalysten gegenüber dem Dollar abschwächen. Der entsprechende Saldo sank im Januar gegenüber dem Vormonat um 24,1 Punkte und steht neu bei -40,8 Zählern. Beim EUR/CHF-Währungspaar rechnen die Analysten mit einem Seitwärtstrend: Der entsprechende Saldo beträgt im Januar 0,0 Punkte.

Steigende Aktienkurse werden von rund 70% der Befragten sowohl am Schweizer Aktienmarkt als auch an den Märkten der Eurozone und in den USA erwartet. Das Saldo für die Schweiz beträgt 60,9 Punkte.

Die Umfrage wurde zwischen dem 9. und 23. Januar durchgeführt, 27 Analysten nahmen daran teil.

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