Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Tschentscher fordert vor Impfgipfel mehr "Transparenz und Zuverlässigkeit" 

Der Erste Bürgermeister Hamburgs, Peter Tschentscher (SPD), hat vor dem Impfgipfel "Transparenz und Zuverlässigkeit" bei der Auslieferung der Impfdosen gefordert. "Es ist nicht verstehbar, welche Verträge mit wem geschlossen sind und warum es nicht möglich ist, bei einem Hersteller, der schon eine Lieferverpflichtung übernommen hat, der schon angekündigt hat, dass er Impfstoff liefert, dass solche Zusagen zurückgezogen und Termine nicht eingehalten werden", sagt Tschentscher dem Fernsehsender Phoenix am Montag. Hier sei die Bundesregierung in der Pflicht. Bei dem heutigen Impfgipfel müssten zuverlässige Angaben der Hersteller kommen, wann mit welchem Impfstoff zu rechnen sei. Auch ein nationaler Impfplan müsse nun auf dem Impfgipfel vorgelegt werden.


   Bayer unterstützt Curevac bei Produktion des Corona-Impfstoffs 

Bayer wird den mRNA-basierten Covid-19-Impfstoff des Biopharmazieunternehmens Curevac herstellen. Somit wollen die Unternehmen die zu Jahresbeginn vereinbarte Kooperation ausbauen und die Covid-19-Impfstoff-Fertigung in Deutschland ankurbeln. Zu diesem Zweck will Bayer das eigene Produktionsnetzwerk aktivieren, einschließlich des Produktionswerkes in Wuppertal. "Wir rechnen mit 160 Millionen Dosen in den ersten 12 Monaten und werden die Impfstoffproduktion im zweiten Jahr auf deutlich mehr als 160 Millionen Dosen erhöhen", sagte Stefan Oelrich, Bayer-Vorstand und Leiter der Division Pharmaceuticals, in einer Online-Pressekonferenz. Der erste Impfstoff aus dieser Kooperation ist laut Bayer-Mitteilung "möglicherweise bereits Ende dieses Jahres verfügbar".


   IWH sieht Potenzial für rasche Wiederbelebung des Konsums 

Nachdem europäische Haushalte während der Corona-Krise so viel Geld zurückgelegt haben wie noch nie, führt eine Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) dieses Sparverhalten hauptsächlich auf ein eingeschränktes Angebot infolge staatlicher Lockdown-Maßnahmen und nicht auf andere Faktoren wie ökonomische Unsicherheit zurück. IWH-Präsident Reint Gropp sieht laut dem Institut daher Potenzial für eine rasche Wiederbelebung des Konsums und somit eine zügige wirtschaftliche Erholung, sobald der Lockdown aufgehoben wird. "Unsere Ergebnisse lassen eine optimistische Prognose für die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise zu, zumindest dann, wenn der Lockdown bald endet und nicht verschärft wird", sagte Gropp.


   Mehr als 5.500 Corona-Neuinfektionen in Deutschland 

In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 5.500 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Montagvormittag unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden weitere 5.608 (Vorwoche: 6.729) Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg damit auf 2.221.971. Nach Angaben des RKI wurden zudem 175 (217) Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen innerhalb von 24 Stunden gezählt. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 91. Am Donnerstag war dieser Wert erstmals seit drei Monaten unter die Marke 100 gesunken.


   SPD klar gegen Verkauf von Staatsbeteiligungen 

Von der SPD-Spitze kommt scharfe Kritik am Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), angesichts der Corona-Lasten Unternehmensbeteiligungen des Staates zu verkaufen. Altmaier warte "mit dem ältesten Hut der Konservativen auf", sagte SPD-Chef Norbert Walter-Borjans den Funke-Zeitungen und sprach von "Privatisierungsideologie". "Wenn das Geld knapp zu werden droht, fällt ihnen nichts anderes ein als Tafelsilber zu verkaufen." Dies könne man allerdings nur einmal tun. Nötig seien vielmehr solide Konzepte für die Sicherung der staatlichen Handlungsfähigkeit. "Die bestehen darin, dass wir für nachhaltiges Wachstum sorgen, die Krisengewinnler angemessen an der Finanzierung unseres Gemeinwesens beteiligen und für Investitionen in die Zukunft auch Kredite ermöglichen - erst recht in Nullzins-Zeiten."


   BDI warnt vor falschen Erwartungen an Impfgipfel 

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat vor dem heutigen Impfgipfel die Hoffnungen auf rasche Fortschritte in der Produktion gedämpft. "Bund und Länder sollten auf dem Impfgipfel keine falsche Erwartungshaltung wecken, man könne - wenn man nur wolle - die Impfstoffproduktion in Deutschland binnen weniger Wochen über die bisherigen Planungen der Hersteller hinaus dramatisch steigern", erklärte BDI-Präsident Siegried Russwurm. "Ein signifikanter Produktionsausbau ist so komplex und zeitaufwändig, dass mit keiner weiteren Beschleunigung der Impfstoffauslieferung zu rechnen ist."


   SPD erhöht vor Impfgipfel Druck auf Koalitionspartner 

Vor dem heutigen Impfgipfel von Bund und Ländern hat die SPD den Druck auf den Koalitionspartner Union erhöht. Er erwarte von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) "eine verbindliche Aussage, wann welcher Impfstoff kommt und wie die Länder sich darauf vorbereiten können", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil im Deutschlandfunk. Zudem müsse Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erklären, was er in den vergangenen Wochen probiert habe, "um Produktionskapazitäten auch in den Kooperationen mit den Pharmauntennehmen zu erhöhen". Es gehe um die Frage der Nachbestellung, aber auch um Transparenz in den europäischen Verträgen mit Pharmaherstellern, sagte Klingbeil mit Blick auf EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU).


   Woidke sieht Vorschlag der Not-Impfstoffwirtschaft skeptisch 

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat Zweifel am Vorschlag von CSU-Chef Markus Söder und Grünen-Chef Robert Habeck geäußert, notfalls staatliche Eingriffe in die Impfstoffproduktion vorzunehmen. Er glaube nicht, dass es nun nötig sei, Zwangsmaßnahmen einzuleiten, sagte er im ARD-Morgenmagazin. "Ich sehe auch nicht, dass die mehr Impfstoff bringen." Vielmehr müsse man sich mit den Herstellern gemeinsam zusammensetzen und prüfen, was in Deutschland getan werden könne. Mit Blick auf die Forderung, rasch auch Corona-Impfstoffe aus China oder Russland zu nutzen, mahnte Woidke die Einhaltung der entsprechenden Zulassungsverfahren an. "Ich halte das schon für nötig und für möglich, auch diese Impfstoffe zu prüfen", so der SPD-Politiker.


   US-Republikaner entwickeln alternativen Plan für Corona-Hilfen 

Zehn republikanische US-Senatoren haben einen eigenen Alternativ-Plan zu den von Präsident Joe Biden geplanten Corona-Wirtschaftshilfen in Höhe von 1,9 Billionen Dollar angekündigt. Der alternative Gesetzesentwurf könne "parteiübergreifende Unterstützung erhalten", teilte die Senatorin von Maine, Susan Collins, am Sonntag im Internetdienst Twitter mit. Viele Republikaner wehren sich gegen die Gesetzesvorlage der neuen US-Regierung, die die Schulden und das Haushaltsdefizit der USA deutlich erhöhen würde. Details des alternativen Plans sollen am Montag veröffentlicht werden, wie die Unterzeichner mitteilten.

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February 01, 2021 05:35 ET (10:35 GMT)