London (Reuters) - Die britische Notenbank hält an ihrer Hochzinspolitik fest. Die Bank of England (BoE) beließ den Leitzins am Donnerstag bei 5,25 Prozent.

Die Entscheidung fiel mit acht zu eins Stimmen. Eines der Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss stimmte für eine Senkung. Auch wenn nun keine geldpolitische Lockerung vollzogen wurde, kommt eine Zinssenkung bei abflauender Inflation in Sicht. "Wir sind noch nicht an dem Punkt, an dem wir die Zinssätze senken können, aber die Dinge bewegen sich in die richtige Richtung", sagte Notenbankchef Andrew Bailey.

Die Verbraucherpreise in Großbritannien stiegen im Februar nur noch um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das ist der kleinste Anstieg seit September 2021. Noch zu Jahresbeginn lag die Teuerungsrate bei 4,0 Prozent. Der Rückgang der Inflation öffnet laut Finanzminister Jeremy Hunt die Tür für Zinssenkungen. Die konservative Regierung steht angesichts der Konjunkturflaute vor den Parlamentswahlen unter Druck.

Hunt und Premierminister Rishi Sunak haben den Wählern versprochen, eine Erholung der Wirtschaft anzuschieben. Diese wurde durch teure Energieimporte aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine und durch die Hochzinspolitik der BoE gebremst, mit der die Inflation gebändigt werden sollte. Die Notenbank strebt einen nachhaltigen Rückgang der Teuerungsrate in Richtung ihres Ziels von zwei Prozent an. Sie hat sich mit aller Macht gegen den Preisauftrieb gestemmt und den Leitzins auf ein 16-Jahreshoch getrieben. Seit September 2023 hält sie ihn konstant hoch.

(Bericht von David Milliken, geschrieben von Reinhard Becker, Mitarbeit Rene Wagner, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)