London (Reuters) - Einer der bekanntesten Brexit-Architekten will bei der britischen Parlamentswahl Anfang Juli nicht antreten: Der Rechtspopulist Nigel Farage erklärte am Donnerstag, dass er sich lediglich im Wahlkampf engagieren werde.

"Aber es ist nicht der richtige Zeitpunkt für mich, darüber hinauszugehen." Anschließend machte er Werbung für die rechtsgerichtete Reform-Partei, deren Ehrenpräsident er ist. Nur diese verfüge über "die radikale Agenda, die nötig ist, um den Niedergang dieses Landes zu beenden". Eine Entscheidung zwischen den Konservativen und Labour, den beiden größten Parteien Großbritanniens, sei "uninspirierend", schrieb Farage in einem Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst X.

Premierminister Rishi Sunak hatte am Mittwoch überraschend den 4. Juli als Wahltermin ausgerufen. Eigentlich wurde erst zu einem späteren Zeitpunkt mit der Wahl gerechnet. Sunak und seine Konservative Partei stehen unter Druck. In Umfragen liegen sie klar hinter Labour. Neben der Wirtschaftslage dürfte der Streit um die Einwanderungspolitik den Wahlkampf wesentlich mitbestimmen. Beide Themen waren auch wesentliche Triebfedern der unter anderem von Farage maßgeblich vorangetriebenen Kampagne zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union.

(Bericht von Michael Holden, Muvija M, geschrieben von Christian Rüttger, redigiert von Kerstin Dörr.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)