TEL AVIV/BEIRUT (dpa-AFX) - Israels Militär und die Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon haben auch am Montag von gegenseitigem Beschuss berichtet. Die israelische Armee teilte mit, Kampfjets hätten ein militärisch genutztes Gebäude in Marun al-Ras im Süden des Libanons bombardiert, in dem sich mehrere "Terroristen" aufgehalten hätten. Dazu wurde ein Video veröffentlicht, das den Angriff mit einer gewaltigen Explosion sowie mehrere Folgeexplosionen zeigen sollte. Die Detonationen seien ein Hinweis darauf, dass sich dort Waffen befunden hätten, betonte die Armee. Weitere Angriffe habe es bei den Orten Maruahin, Chihine, Taibi, Tajir Harfa sowie bei Kfarkila und Blida gegeben.

Die Hisbollah wiederum griff nach eigenen Angaben drei verschiedene Ziele in Israel an. Die Miliz hat seit Beginn der Kämpfe am 7. Oktober nach dem blutigen Hamas-Überfall auf Israel bereits von 167 Toten in ihren Reihen berichtet. Das hochrangige Mitglied der Hisbollah, der libanesische Parlamentarier Hassan Fadlallah, sagte, Israel sei mit seinen Angriffen in den vergangenen Wochen zu weit gegangen und habe nichts aus früheren Kämpfen gelernt. "Für das Blut eines jeden Märtyrers, der dieses Land bewässerte, wurden Tausende Mudschaheddin geboren", sagte Fadlallah. Mit Mudschaheddin sind in der Regel Kämpfer islamistischer Gruppen gemeint.

Israels Verteidigungsminister Joav Galant bekräftigte bei einem Treffen in Tel Aviv mit seinem französischen Kollegen Sébastian Lecornu, Israel werde die Hisbollah so lange beschießen, bis die Bewohner im Norden Israels wieder sicher vor Angriffen aus dem Nachbarland seien. Derzeit sind Zehntausende Israelis von dort in andere Landesteile in Sicherheit gebracht worden. Israel fordert einen Rückzug der Hisbollah-Miliz von der Grenze. "Ein Krieg im Norden wird für Israel eine Herausforderung, für die Hisbollah und den Libanon wird es jedoch verheerend sein", warnte Galant.

Seit Beginn des Gaza-Krieges kommt es in der israelisch-libanesischen Grenzregion immer wieder zu Konfrontationen zwischen Israels Armee und militanten Gruppierungen wie der Hisbollah. Es ist die schwerste Eskalation seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006./wh/DP/jha