WASHINGTON (Dow Jones)--Die US-Wirtschaft hat in den letzten Wochen des vergangenen Jahres einer Erhebung der US-Notenbank zufolge moderat zugelegt. Das Wachstum wurde in vielen Distrikten jedoch weiterhin durch Störungen der Lieferketten und Engpässen am Arbeitsmarkt begrenzt, wie aus dem Konjunkturbericht Beige Book hervorgeht. Auch die rapide Verbreitung der Omikron-Variante dämpfte das Wachstum.

Der Optimismus sei zwar generell weiterhin hoch, so die Federal Reserve. Die Wachstumserwartungen vieler Distrikte für die kommenden Monate hätten sich jedoch in den vergangenen Wochen eingetrübt.

Die angespannten Lieferketten sorgten weiter für einen hohen Preisanstieg. Die Distrikte verwiesen laut Fed auf hohe Großhandels- und Materialpreise.

Mit dem Beige Book bereitet die US-Notenbank die jeweils nächste Sitzung vor. Zuletzt hatte es eine bemerkenswerte Änderung in der Kommunikation der Fed gegeben: Die US-Notenbank beurteilt jetzt die Inflationsentwicklung in den USA offenbar als sehr viel hartnäckiger und deutete deshalb eine raschere Zinserhöhung an.

Der erste Schritt könnte bereits im März erfolgen, wenn das Kaufprogramm der Fed ausläuft. Und angesichts dieser Signale der Fed rechnen manche Experten jetzt sogar mit vier Zinsschritten in diesem Jahr. Bei ihrer Sitzung im Dezember hatte die Fed noch drei Zinserhöhungen in Aussicht gestellt.

Die US-Inflation hat im Dezember 7,0 Prozent erreicht, den höchsten Stand seit Juni 1982. Sie liegt damit weit über dem Ziel der Notenbank von 2 Prozent. Der Grund für die aus dem Ruder laufende Teuerung sind die starke Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen sowie Engpässe in den Lieferketten im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung nach der Corona-Krise.

(Mitarbeit: Andreas Plecko)

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January 12, 2022 14:25 ET (19:25 GMT)